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RB LeipzigDoppelgänger auf der Doppelsechs: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik

Von Ullrich Kroemer 25.05.2020, 12:04
Leipzigs Struktur-Zwillinge: Marcel Sabitzer und Kevin Kampl.
Leipzigs Struktur-Zwillinge: Marcel Sabitzer und Kevin Kampl. imago/Christian Schroedter

Beschäftigungsloser Torhüter, außergewöhnliches Sechserduo und effektive Stürmer mit zusammen sechs Scorerpunkten: Die Einzelkritik nach dem 5:0 von RB Leipzig in Mainz.

Peter Gulacsi: Hatte nichts zu tun. Bekam im gesamten Spiel einen Schuss aufs Tor. Kam wohl unausgelastet nach Hause, freut sich aber über die neunte weiße Weste der Saison. Note: 2,5.

Konrad Laimer: Brachte seine energetische Spielweise auch als Rechtsverteidiger wie einst unter Ralph Hasenhüttl auf den Platz. Legte nach zwei zu weit geratenen Flanken in Richtung Eckfahne butterweich kurz auf Timo Werner ab, der zum 1:0 traf. Wenn es im Rechts zu eng wurde, zog er auch mal nach innen. Absolvierte bis zu seiner Auswechslung wegen einer Knieprellung ein starkes Spiel (Passquote 92 Prozent!). Note: 2.

Lukas Klostermann: Ein eher ruhiger Nachmittag für Lukas Klostermann, der immer mehr in die Rolle als Innenverteidiger hereinwächst – auch in der Viererkette. Konnte sich im Spielaufbau üben, hatte überraschend die meisten Ballkontakte der Leipziger, weil auch mehr über seine rechte Seite lief. Note: 2,5.

Dayot Upamecano: Sorgte bei seinem ersten Geisterspieleinsatz in der Anfangsphase dafür, dass Mainz gar nicht erst in Schwung kam. Der Mainzer Stürmer Karim Onisiwo verzweifelte am pfeilschnellen (35 km/h) Leipziger Abwehrhünen. Leistete sich im Spielaufbau einen dicken Bock mit einem haarsträubenden Fehlpass ins Zentrum. Sonst solide, aber nicht so in den Spielaufbau eingebunden wie sonst. Note: 3.

Marcel Halstenberg: Solide, aber keine außergewöhnliche oder spielprägende Leistung des Nationalspielers, der mal wieder als Linksverteidiger randurfte. Hätte sich gerade gegen die passiven Mainzer noch mehr zutrauen können. Auch bei den Freistößen. Note: 3.

Marcel Sabitzer: Lieferte nach überstandener Corona-Infektion als Strukturgeber im zentralen Mittelfeld eine hervorragende Leistung ab (Passquote 90 Prozent). Bereitete zudem das 2:0 durch Yussuf Poulsen mit perfekt platzierter Flanke auf Yussuf Poulsen vor und ließ sich von dem Dänen selbst das 3:0 auflegen. Sabitzer hat die neue, defensivere und zentralere Rolle inzwischen komplett verinnerlicht, harmoniert perfekt mit Kevin Kampl. Note: 1,5.

Kevin Kampl: Sabitzers Spiegelbild. Wie er die Mainzer Abwehr vor dem 4:0 schwindelig spielte und Sonderbewacher Jeremia St. Juste abschüttelte, war außergewöhnlich. Traf auch selbst, doch der Referee erkannte den Treffer ab, weil Yussuf Poulsen im passiven Abseits stand und angeblich das Sichtfeld von 05-Keeper Florian Müller behinderte. Ein außergewöhnliches Comeback des Routiniers nach monatelangem Ausfall. Den sensiblen Kampl scheint die Geisterspiel-Nichtatmosphäre bei seiner Spielfreude eher zu beflügheln als zu hemmen. Note: 1,5.

Dani Olmo: Starker erster Einsatz des Spaniers über 90 Minuten. Das war Trainer Julian Nagelsmann ein Extra-Lob und uns einen Extra-Text wert: Note: 2

Christopher Nkunku: Hatte viele feine Szenen, ging aber bei all der Dominanz der Kollegen um ihn herum fast etwas unter. Das hätte er mit einem Tor ändern können, das er in der 45. Minute freistehend erzielen muss und zu Beginn der zweiten Hälfte erzielen kann (54.). Muss noch zielstrebiger vor dem Kasten werden, ist aber stets eine Augenweide am Ball, wie bei seinem Doppelpass mit Kevin Kampl vor dem 4:0. Note: 2,5.

Timo Werner: Der Matchwinner! Traf diesmal ganz leichtfüßig mit einem platzierten Ball mit der Innenseite, als Verwerter nach Kampls Genistreich und per Lupfer. Hatte acht Abschlüsse und war auch sonst viel ins Spiel eingebunden. Eindrucksvoller kann man eine Torflaute nicht beenden. Note: 1.

Yussuf Poulsen: Der Däne ist wieder in der Form der Vorsaison. Nickte bei seinem 250. Spiel für RB selbst alleingelassen zum 2:0 ein und bereitete gleich zwei Tore vor. Harmonierte gut mit Werner, zusammen kam das Sturmduo auf sechs Scorerpunkte. Hat sich am Ball verbessert, brauchte die Corona-Pause, um den Nagelsmann-Fußball zu verstehen, und hat mit seiner Einsatzfreude einstweilen Patrik Schick verdrängt. War gegen Mainz laufstärkster Spieler bei RB (elf Kilometer). Note: 1,5.

Nordi Mukiele: Vertrat den verletzten Konrad Laimer defensiv seriös, jedoch ohne große Akzente. Note: 3.

Tyler Adams: Bekam nach durchwachsener Leistung gegen Freiburg in Mainz eine halbe Stunde im defensiven Mittelfeld, als das Spiel bereits gelaufen war. Holte den Freistoß vor dem 5:0 heraus. Muss sich vorerst hinten anstellen. Note: 3.

Willi Orban: Erster Einsatz des Kapitäns nach fast acht Monaten Pause wegen Meniskus-Verletzung. Lieferte eine souveräne Leistung ab, als die Mainzer in den letzten zehn Minuten etwas besser wurden. Hatte nach Freistoß auch eine Offensiv-Gelegenheit. Note: 3.

Ademola Lookman: Nach zwei vergebenen Chancen gegen Freiburg gegenüber Dani Olmo im Hintertreffen. Durfte noch 20 Minuten ran, war aber wenig zu sehen. Note: 3.

Hannes Wolf: Durfte sich in seinem erst vierten Bundesligaspiel für 20 Minuten als Zehner zeigen. Hatte zwölf Ballkontakte. Note: 3.

Benotung nur von Spielern, die vor der 70. Minute auf dem Feld standen. (RBlive/ukr)