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RB LeipzigEiskunstlauf zur Paartherapie: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik

Von Martin Henkel, Ullrich Kroemer 18.01.2020, 10:56
"Arabeske" auf Französisch: Nordi Mukiele.
"Arabeske" auf Französisch: Nordi Mukiele. Imago/Picture Point LE.

Lukas Klostermann hat doch Lust auf Fleisch, Timo Werner wird langsam unheimlich und Konrad Laimer vermisst Diego Demme. Die Spieler von RB Leipzig nach dem 3:1 gegen den 1. FC Union Berlin in der Einzelkritik:

Peter Gulacsi: Neues Jahr - altes Bild: Der Ungar hat in erster Linie mit den Wintertemperaturen zu tun, weil die sein größter Gegner sind. War auch gegen Union weitgehend beschäftigungslos, wenn es aber brenzlig wurde, stand er parat. Entschärfte zwei Großchancen der Köpenicker und muss sich beim Gegentreffer lediglich den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig für ein Comeback des Ausrufs getan zu haben: "Der Gulacsi hält auch die Unhaltbaren!" Note: 2,5.

Nordi Mukiele: Vielleicht fragt der Franzose mal in der Chefetage nach, ob sie ihm eine Paartherapie mit Timo Werner ausgeben. Begann fürchterlich schlecht, steigerte sich und sichelte vor der Pause drei Pässe an den langen Pfosten, von denen Werner mindestens einen hätte verwerten müssen, wäre er schneller zur Stelle gewesen - was etwas heißt beim Sprinterstürmer. Hatte mit seinen Flankenläufen großen Anteil am Zünden des RB-Turbos, mit dem RB nach der Pause Union kurzzeitig überrollte. Note: 3.

Lukas Klostermann: Konterte vor der Partie das Lob seinen Trainers, er sei vom Typ her einer, der nach einem Treppenlauf noch Schnitzel paniere, auf Twitter mit dem Hinweis: "Ich bin Halbveganer". So begann er die Partie auch - genauso unentschieden, wie der Rest der Mannschaft: Ließ sich vor dem Pass zum 1:0 tunneln. Steigerte sich aber im weiteren Verlauf der Partie und deutete an, dass er einem Stück Fleisch doch nicht abgeneigt ist: War bissig und ließ in seiner Innenverteidiger-Zone nichts mehr anbrennen. Note: 3.

Dayot Upamecano: Könnte überlegen, ob er zwischen seine Trainingseinheiten ein paar Eiskunstlauf-Stunden einbaut. Schlitterte zu Beginn des Spiels über den Rasen und rutschte einmal aus, als Union gefährlich konterte. Profitierte im Anschluss vom Abtrocknen des Rasens und spielte solide seinen Part herunter. War wie immer unbezwingbar im Eins gegen Eins. Note: 3.

Marcel Halstenberg: Stand nach der Partie mit gewaltiger Wintermütze, Lebensmittelbox und Waschtasche in der Stadionausfahrt und setzte damit seine Performance aus dem Spiel fort. Gehörte zu den auffälligsten Winterschläfern im Team und fiel weder im Spiel nach vorn als auch nach hinten auf. Leite aber mit einem schlecht platzierten Pass auf Tyler Adams das 0:1 ein. Note: 3,5.

Konrad Laimer: Deutete an, dass ihm der Weggang seines Positionskumpels Diego Demme zentral vor der Abwehr näher geht als vielen anderen. War nur ein Schatten seiner Ausgabe aus der Hinrunde, spielte die meisten Fehlpässe im RB-Kader (14) und sagte im Anschluss an die Partie: „Es ist schon schade, dass uns der Diego verlassen hat. Ich hab' immer sehr gern mit ihm zusammengespielt und mich gut mit ihm verstanden." Note: 3,5.

Tyler Adams: Legte einen übereifrigen Start hin, strahlte wenig Ruhe und Sicherheit am Ball aus, fing sich aber nach einer halben Stunde und brachte dann viel Spritzigkeit und Energie ins Spiel. Kann nicht viel für seinen Ballverlust vor dem 0:1, weil er schlampig von Marcel Halstenberg bedient wurde. Ist auf dem Weg zurück zu seiner Topform von vor einem Jahr. Note: 3.

Marcel Sabitzer: In seinem zweiten Spiel als Kapitän überhaupt war der Österreicher anfangs nicht zu sehen. Wenn er mal am Ball war, misslangen die Zuspiele. Steigerte sich in der zweiten Hälfte mit seinem Tor, als er im Gewühl am schnellsten und artistisch reagierte, und dem Assist für Timo Werner deutlich. Note: 2,5.

Christopher Nkunku: Ließ seine Klasse immer wieder mal aufblitzen, bewegte sich gut zwischen den Linien. Doch blieb bei Dribblings und Pässen immer wieder an der Union-Abwehr hängen. Kann noch viel mehr. Note: 3.

Patrik Schick: In der schwachen ersten Hälfte gehörte der Tscheche zu den besseren Leipzigern. Wenn er Bälle behauptet und nicht selten mit der Sohle direkt ablegt, sieht auch das elegant aus. Hatte die erste Torchance für RB (24.), vergab die aber gegen Torhüter Gikiewicz. Tauchte in der zweiten Halbzeit ab. Note: 3.

Timo Werner: Langsam wird es unheimlich: Timo Werner machte in der ersten Hälfte kein gutes Spiel, vergab eine hundertprozentige Torchance gegen Keeper Gikiewicz (40.) und war nicht präsent bei den Ablagen von Nordi Mukiele an den zweiten Pfosten. Sein Volley-Traumtor zum 1:1 kam aus dem Nichts. Fast selbstverständlich für den 23-Jährigen, dass er vor den Augen von Bundestrainer Jogi Löw noch das zweite Tor machte - zum sechsten Mal in dieser Saison, dass er mindestens doppelt traf. Um eine Benotung gebeten sagte Trainer Julian Nagelsmann: „Es ist keine Eins, aber viel schlechter als eine Zwei kanns nicht sein.” Dem schließen wir uns an. Note: 2.

Yussuf Poulsen: Der Däne war zwar nach seiner Einwechslung präsent im Spiel, konnte aber keine Werbung für sich machen. Im Vergleich mit dem filigranen Patrik Schick wirkt Poulsen eher hölzen. Seine Stresser-Qualitäten sind eher gegen spielstarke Teams gefragt. Fürs Erste weiter mit Bankplatz. Note: 3,5.

(RBlive/ukr/mhe)