"Wir brauchen Geduld" RB-Coach Julian Nagelsmann hofft auf Vorentscheidung um CL-Plätze | RBLive

In der Nacht noch flog Bayer Leverkusen nach Hause. Jeder Minute zählt, Sonntag geht es schließlich zum Tabellenzweiten RB Leipzig. Also trat Bayer nach dem Erreichen des Europa-League-Achtelfinals gegen den FC Porto sofort die Heimreise an. Drei Uhr morgens war der Tross daheim.

Julian Nagelsmann hätte es gefallen, wenn daraus fünf Uhr morgens geworden wäre. So wie beim eigenen Heimflug vergangene Woche nach dem Champions-League-0:1 gegen Tottenham. Nervt nämlich - und war als Scherz gemeint. Denn grundsätzlich, so der Trainer des Tabellenzweiten, hat das keine große Auswirkung auf das Spiel.

Siehe die eigene Partie gegen Schalke, in der die Sachsen nach dem Ausflug nach London mehr liefen als der Gegner. Nagelsmann erwartet deshalb auch Bayer fit und ausgeruht. „Von Donnerstag auf Sonntag ist der Abstand groß genug, um zu regenerieren. Das hat man bei uns gegen Schalke gesehen.“

Zumal Erfolg Beine macht. Bayer surft aktuell auf einer Erfolgswelle. Acht ihrer jüngsten neun Spiele haben die Leverkusener gewonnen. Zudem, so Nagelsmann, sei der Gegner die Mannschaft mit den meisten "intensiven Läufen in der gegnerischen Hälfte und nach den Bayern die Mannschaft mit dem zweithöchsten Ballbesitz. Sie haben ein sehr gutes Positionsspiel und verlagern gut das Spiel.“

Der 32-Jährige erwartet deshalb ein anderes Spiel als noch in der Hinrunde (1:1). Damals verteidigte die Elf von Trainer Peter Bosz hoch und risikovoll. Die Folge war eine Handvoll Chancen für RB, die die Sachsen allerdings liegen ließen. Bayer ging stattdessen in Führung. „Ich denke nicht, dass sie 90 Minuten lang nochmal mit einer so hohen und risikoreichen Kette spielen werden“, mutmaßte der Leipziger Trainer. „Im Hinspiel war das 1:0 eher glücklich für Bayer.“

Bosz hat das Spiel seitdem verändert. „Grundsätzlich spielen sie mittlerweile aus einer kompakteren Ordnung und lauern auf Konter.“ Nagelsmann erwartet deshalb „ein Geduldsspiel und wir werden wir eine gute Konterabsicherung brauchen.“ Vor allem gilt das bei einem Spieler: Kai Havertz. Der gegnerische Coach lobte den Nationalspieler in den allerhöchsten Tönen. „Die Mischung aus unglaublicher Eleganz am Ball und so einem Speed gibt’s selten“, schwärmte Nagelsmann. „Er läuft über 35 km/h, damit gehört er zu den Schnellsten in der Liga.“

Mehr zum Thema

RB Leipzig

Vor Bayer 04: Adams diskutiert, Werner und Poulsen fraglich

Ergo: besonders aufpassen. Und die eigenen Stärken dagegenhalten. Denn die Partie ist ein kleines Endspiel um die Verteilung der Champions-League-Plätze für kommendes Jahr. RB und Bayer auf Rang fünf trennen fünf Punkte. Bei einem Sieg der Sachsen wären es acht. „Noch keine Vorentscheidung“, sagte Nagelsmann. „Aber ein gutes Polster. Das habe ich der Mannschaft mitgeteilt. Wir können uns unserem Saisonziel, unter die ersten Vier zu kommen, mit einem Sieg annähern.“