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RB LeipzigCorona-Tests für Fußballer: Sonderbehandlung für Besserverdiener und Millionäre? DFL-Chef wehrt sich

Von (RBlive/dpa/mhe)
08.04.2020, 16:31
Belegt der Fußball Test-Kapazitäten?
Belegt der Fußball Test-Kapazitäten? Imago/stockillustrations

DFL-Chef Christian Seifert hat erneut betont, dass der mögliche Neustart der Bundesliga im Mai nicht auf Kosten des Gesundheitssystems erfolgen werde. "Es wird nicht der Fall sein, dass auch nur eine Ärztin, ein Arzt, eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger, die für das System wirklich relevant sind, nicht getestet werden kann, weil Fußballspieler getestet werden müssen", sagte der 50-Jährige der "New York Times".

Wer führt die Tests aus?

Was Seifert nicht sagte: auch kein Bürger, keine Bürgerin? Derzeit ruht der Spielbetrieb in den beiden höchsten deutschen Spielklassen aufgrund der Coronavirus-Pandemie bis mindestens zum 30. April. Das erklärte Ziel der Vereine ist aber, die Spielzeit bis zum ursprünglich geplanten Saisonende am 30. Juni abzuschließen. Deshalb soll im Mai unter strengen Auflagen und in Geisterspielen wieder gespielt werden.

Das Problem dabei: Wie die Sicherheit der Spieler, des Trainertstabes und aller unmittelbar Beteiligten sicherstellen, wenn keiner vom anderen weiß, ob er mit dem Corona-Virus infiziert ist. Aus diesem Grund beinhaltet eines der Geisterspielszenarien, u.a. die Fußballer aller drei Tage zu testen. Bislang aber ist unklar, wer die Tests bezahlt, welches Labor sie ausführt und ob damit Kapazitäten belegt werden, die anderswo fehlen. U.a. hatte der Hallenser Virologe Prof. Dr. Alexander Kekulé berechnet, dass es für die ausstehenden neun Spieltage an die 20 000 Tests bräuchte.

"Das Konzept ist, den Spielern, deren Familien und auch der Gesellschaft Sicherheit zu geben", sagte Seifert, der wiederholte, dass ein Abbruch der Saison schwerwiegende Konsequenzen hätte. "Im Moment kämpfen wir alle ums Überleben", sagte der DFL-Geschäftsführer und Präsidiumssprecher. Die Hälfte der Vereine in der 2. Liga wäre im Falle eines Abbruchs in Insolvenzgefahr.