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RB LeipzigFalko Götz: Transferpolitik von RB Leipzig bringt immer wieder Konflikte

31.01.2017, 17:05
Falko Götz sieht die engen Kooperationen zwischen Vereinen von Red Bull kritisch für den Wettbewerb.
Falko Götz sieht die engen Kooperationen zwischen Vereinen von Red Bull kritisch für den Wettbewerb. imago/Jan Huebner

Am Montagabend diskutierten die Experten im Talk bei kicker.tv wie üblich auch über RB Leipzig. Thema diesmal: das „Farmteam“ Red Bull Salzburg. Mit dabei: der ehemalige Bundesligaprofi und Trainer von Red Bull Salzburg Markus Schupp, Europapokal-Sieger und Trainer Falko Götz, der ehemalige Bundesliga-Trainer Klaus Schlappner und kicker-Reporter Benni Hofmann.

Enge Verbindung zwischen RB Leipzig und Red Bull Salzburg

Die Verantwortlichen beider Vereine stellten immer wieder klar, dass man voneinander unabhängig plane. Dennoch sitzt beim gemeinsamen Sponsor Red Bull mit Oliver Mintzlaff auch der Geschäftsführer von RB Leipzig in einer leitenden Position der Fußballsparte. Auch wenn die Clubs in unterschiedlichen Ligen agieren, die natürliche Konkurrenzsituation zwischen den Clubs ist damit ein Stück weit ausgehebelt.

9 Talente von Salzburg nach Leipzig

Am besten kann man das an den Transfers zwischen beiden Vereinen sehen. Bereits neun Spieler wechselten seit 2015 von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig. Jüngstes Beispiel war das heißumworbene Talent Dayot Upamecano. Ebenfalls Salzburger Vergangenheit haben die Stammspieler Naby Keita, Marcel Sabitzer, Peter Gulacsi, Stefan Ilsanker und Bernardo. Dazu kommt Ersatzverteidiger Benno Schmitz und die bereits wieder verkauften Massimo Bruno und Nils Quaschner.

Breiteste Basis für einheitliches Fußballkonzept

Damit wird neben den sicherlich engen Verbindung zwischen den Clubs auch deutlich: ein stringentes Fußballkonzept auf mehrere Vereine zu strecken, macht den Erfolg ein Stück weit noch besser planbar. Ein Wechsel zu Red Bull Salzburg kann bereits als potentielles Sprungbrett zum frischgebackenen Bundesligisten RB Leipzig beworben werden.

Aus Leipziger Sicht kommen die Spieler bereits vorbereitet an. „Die Spieler haben die gleiche Philosophie und werden so ausgebildet, wie man es sich in Leipzig wünscht. Das bedeutet eine kurze Eingewöhnungszeit“, sagte kicker-Reporter Hofmann. Dazu dürfte auch eine ähnlich angelegte Vereinskultur beitragen.

Zukünftig immer mehr Unternehmensstrukturen im Fußball?

Der ehemalige Trainer von Red Bull Salzburg Markus Schupp sieht diesen Schritt des wirtschaftlichen Wettbewerbs positiv. „Für mich ist das eine sehr sinnvolle und gute Entscheidung, sich strategisch so gut aufzustellen.“ Er sehe diesen Ansatz als ein Vorreitermodell. „In naher Zukunft werden wir das noch öfter erleben“, ist sich Markus Schupp sicher.

Ausbildungskette über drei Vereine

Die Ausbildungskette von Salzburg nach Leipzig umfasst sogar drei Vereine. Neben den jeweils vereinsinternen Nachwuchszentren geht sie weiter bis zum FC Liefering, der wiederum Red Bull Salzburg als Nachwuchsakademie dient. Der Vorteil: eine weitere kompletter Kader kann in derselben Liga auf höchstem Niveau ausgebildet werden. Die Reservemannschaften eines einzigen Vereins dürfen das satzungsgemäß nicht.

Aus diesem Grund sieht auch Falko Götz keineswegs nur positives an der Transferpolitik der Vereine mit Red Bull im Hintergrund.  „So schön das ist, was RB Leipzig da macht, bringt es auch immer wieder Konflikte“, sagt Götz und meint damit auch das wildern „sie holen sie die jungen Spieler, die sie haben wollen, wildern auf dem deutschen Markt, wie sie wollen.“