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RB Leipzig"In der DDR unterdrückt": Joachim Streich über den Zustand des Ostfußballs

Von (RBlive/msc) 13.04.2021, 07:00

Joachim Streich ist ehemaliger DDR-Nationalspieler und als Fürsprecher von RB Leipzig bekannt. Mit dem Kicker (Montag) sprach er in einem Interview zu seinem 70. Geburtstag über den Fußball im Osten.

Fußball war in der DDR keine Medaillen-Schmiede

Das Engagement von Red Bull in Leipzig begrüßte der 98-fache DDR-Nationalspieler schon immer und fand oft lobende Worte für den Erfolg des heutigen Tabellenzweiten der Bundesliga. Nur ist die Rückkehr der Bundesliga in eine ostdeutsche Stadt kein Zeichen für die Erholung des Volkssports, der in der DDR unter keinem guten Stern gestanden habe. "Massenpolitisch waren wir die Nummer eins, die Leute haben sich am meisten für Fußball interessiert", erinnert er sich an die eigene Karriere. "Aber im Gegensatz zu anderen Ländern hat man in der DDR den Fußball unterdrückt." Trotz der Erfolge in den 70er-Jahren brachte er dem Regime schließlich selten Medaillen ein.

RB Leipzigs Erfolg übertüncht Missstände

Dass nach der Wiedervereinigung viele Traditionsvereine den Sprung nur kurz in die Bundesliga schafften, sieht Streich in den Strukturen begründet. Auf die Öffnung der Vereine für die bereits wirtschaftlich geprägte Bundesliga waren viele nicht vorbereitet, da man "nicht begriffen hat, dass man finanziell vernünftig wirtschaften muss, um langfristig Erfolg zu haben. Ich weiß es aus Magdeburg, dass da viele Spieler gekommen sind, die absahnen wollten", so Streich. Der herausragende sportliche Erfolg von RB Leipzig kann nicht verdecken, dass viele Vereine im Osten lange nicht an alte Zeiten anknüpfen konnten. "Einiges wird durch RB Leipzig übertüncht", sagt Streich zu dieser Diskrepanz.