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RB Leipzig"Kaum eine Chance": Rangnick über Unterschiede zu PSG

Von (RBlive/msc) 20.08.2020, 08:58
Ex-RB-Coach Ralf Rangnick als Zuschauer, hier noch bei einem Bundesligaspiel.
Ex-RB-Coach Ralf Rangnick als Zuschauer, hier noch bei einem Bundesligaspiel. imago/Poolfoto 

Ralf Rangnick, der ehemalige Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig, hätte sich wohl nochmal in den Flieger nach Lissabon gesetzt, wenn sein altes Team gegen Paris St. Germain den Sprung ins Finale geschafft hätte. Mit der Bild-Zeitung sprach er über die Entwicklung zu einem Topverein Europas.

Paris war nicht nur finanziell RB überlegen

"Wenn man ehrlich ist, gab es kaum eine Phase, in der man das Gefühl hatte, dass wir eine Chance haben, ins Finale einzuziehen." Dazu sei PSG in allen Belangen zu dominant gewesen. Für Rangnick sind die finanziellen Voraussetzungen das, was die beiden Vereine noch voneinander trennt. Es liege nie nur am Geld, aber mache einen wesentlicher Unterschied aus. "Man muss sich vor Augen führen, dass der gesamte Kader von Paris wahrscheinlich das fünffache kostet wie der Kader von Leipzig", so Rangnick. Neben den Einzelspielern sei die Niederlage in Lissabon aber auch eine Frage der Herangehensweise gewesen. "Man hat schon gesehen, dass uns Paris neben den Einzelspielern auch taktisch überlegen war. Das hätte sich der ein oder andere schon ein bisschen anders gewünscht."

Nagelsmann hat Erwartungen "absolut erfüllt"

Dass RB nun im Halbfinale stand ist dennoch ein Verdienst von Julian Nagelsmann, den er selbst als seinen Nachfolger installierte. Der 33-Jährige wurde damit betraut, dem klassischen Überfall-Fußball von Ralf Rangnick Elemente hinzuzufügen, die eine absolute Topmannschaft braucht, wenn sie aus der dominanten Rolle mit viel Ballbesitz Spiele kontrollieren will. In Bezug auf die Entwicklung des Teams ist Rangnick, der sich noch immer als Teil der Red-Bull-Familie sieht, mehr als zufrieden. "Er hat alle unsere Erwartungen absolut erfüllt. Dass es sich hier um ein außergewöhnliches Trainer-Talent handelt, steht außer Frage", so der 62-Jährige. Für den heutigen RB-Coach sieht er nach oben keine Grenzen: "Julian traue ich Real Madrid zu." Aus der spanischen Hauptstadt gab es bereits vor längerer Zeit schon ein Angebot, noch bevor Zinedine Zidane seinen Dienst antrat.

Mbappé wäre nur zu Rangnick gekommen

Ein Angebot machte Rangnick bereits 2015 dem heutigen Superstar Kylian Mbapppé. Zu dem Zeitpunkt war Alexander Zorniger noch Trainer. Und Rangnick, der sich mit dem Spieler und seinem Vater zwei Mal traf, hätte das Ausnahmetalent, damals 16 Jahre alt, noch zum Zweitligisten holen können. Wenn er früher gewusst hätte, dass er selbst RB nochmal am Seitenrand stehend zum Aufstieg führen würde. "Mbappés Vater hat damals zu mir gesagt: Ralf, ich würde Dir sofort meinen Jungen geben, wenn Du mir versprichst, dass Du ab Sommer Trainer sein wirst. Ich konnte mir im Februar aber nicht vorstellen, dass ich Monate später zum ersten Mal auch die Trainerrolle übernehmen würde", blickt Rangnick zurück.