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RB Leipzig"Keine Mithaftung für Parties": DFL tagt zu Fan-Rückkehr

Von (sid/dpa) 03.09.2020, 07:03
Christian Seifert (Mitte, oben) will, dass die Bundesliga wieder Fans in die Stadien lassen darf.
Christian Seifert (Mitte, oben) will, dass die Bundesliga wieder Fans in die Stadien lassen darf. imago/Poolfoto

Die Agenda liest sich unspektakulär, doch die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga birgt gut zwei Wochen vor dem Bundesligastart durchaus Zündstoff. Wenn sich die Vertreter der 36 Profivereine an diesem Donnerstag (ab 11.00 Uhr) per Video zusammenschalten, wird es nicht nur um die Verabschiedung des neuen medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzepts der "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" und die Bestätigung der Corona-Regel von weiterhin fünf statt drei Auswechslungen pro Spiel gehen. Denn über allem schwebt seit Wochen das Reizthema Fan-Rückkehr in die Stadien, das die Vereine finanziell zunehmend belastet und bei dem sich bislang keine einheitliche Lösung abzeichnet.

Seifert will keinen Flickenteppich

Nachdem die Politik in der Vorwoche eine generelle Entscheidung zum Umgang mit Großevents im Fußball bis Ende Oktober vertagt hat, droht in der Bundesliga und 2. Bundesliga aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Verfügungslage ein Flickenteppich. DFL-Boss Christian Seifert brachte seinen Unmut darüber deutlich zum Ausdruck. «Man sollte die Bundesliga fair behandeln und nicht nur mit Blick auf eine mögliche Signalwirkung. Es geht nicht nur um Zeichen, sondern auch um Strategie», kritisierte der 51-Jährige in einem Interview der «Sport Bild».

Keine "vollen Stadien"

Es sei falsch, angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland über volle Stadien zu diskutieren - das habe die DFL auch nie gefordert. «Was aber nicht geht, dass Unternehmen, zu denen auch die Bundesliga gehört, in Mithaftung genommen werden, wenn sich Leute im privaten Bereich nicht an Hygiene-Regeln halten und meinen, sie müssen auf illegale Partys gehen», sagte Seifert. «Es ist richtig, wenn die Zügel angesichts der Infektionszahlen angezogen werden - aber das muss an den richtigen Stellen geschehen.»

Das Zögern der Länderchefs stürzt die DFL in ein Dilemma. Während Rekordmeister Bayern München die Saison gegen Schalke 04 am 18. September Stand jetzt nur vor maximal 400 Zuschauern eröffnen dürfte, erhielt RB Leipzig vom zuständigen Gesundheitsamt bereits grünes Licht für 8500 Fans bei allen Heimspielen während der Corona-Krise.

Söder fordert Einheitlichkeit

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert deshalb ein einheitliches Vorgehen der Fußball-Vereine bei der Wiederzulassung von Zuschauern. "Unabhängig vom regionalen Infektionsgeschehen braucht es für die Bundesliga einheitliche Regeln. Ein Verein mit Fans, die anderen ohne – das kann weder im Sinn der Liga noch des Sports sein", sagte Söder im Interview mit der Passauer Neuen Presse.

Zuletzt hatte RB Leipzig angekündigt, mit Erlaubnis des lokalen Gesundheitsamtes zu seinen Heimspielen 8500 Zuschauer zuzulassen. Söder fürchtet dadurch Wettbewerbsverzerrungen. Ohnehin sei es ein "schlechtes Signal", angesichts steigender Corona-Fallzahlen in Deutschland überhaupt wieder Spiele vor Fans zu erlauben.