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RB LeipzigRalf Rangnick für größere Fußballtore und steigende TV-Erlöse

Von (RBlive/ mki/ dpa) 23.09.2019, 12:01

Der frühere Leipziger Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick hat eine Debatte über größere Fußballtore angeregt. „Ich wage es fast nicht auszusprechen: Wenn man bedenkt, dass der Mensch in den letzten hundert Jahren im Schnitt um zehn, vielleicht sogar 15 Zentimeter größer geworden ist, fände ich es legitim, darüber nachzudenken, ob ein Tor immer noch 2,44 Meter hoch und 7,32 Meter breit sein muss. Vielleicht sollte man es drei Zentimeter höher und fünf Zentimeter breiter machen, aber es wird nicht passieren“, sagte Rangnick in einem Interview mit dem Kicker (Print) schmunzelnd auf die Frage, welche Veränderungen den Fußball noch attraktiver machen würden.

Ralf Rangnick wünscht sich Ausbildung für Spordirektoren

Dazu müsse man jedoch „weltweit Millionen Tore auswechseln“, betonte Rangnick, „und ob es dann tatsächlich einen so großen Effekt haben würde, weiß ich nicht“. Rangnick war in der vergangenen Saison Trainer und Sportdirektor beim Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, hat das operative Geschäft allerdings verlassen. Seit Juli ist er als Berater tätig und will vor allem die Entwicklungen in den Red-Bull-Standorten im brasilianischen Bragantino und in New York vorantreiben.

Als konkrete Anliegen für die Zukunft des Fußballs nannte Rangnick „die Qualität der Trainer“. Bei diesem Thema „sollten auch aktuelle oder frühere Trainer viel mehr in die praktische Trainerausbildung eingebunden werden“, forderte der 61-Jährige. Zudem sprach er sich für einen „vorgeschriebenen und auf hohem Niveau angesiedelten Ausbildungsgang“ für Sportdirektoren aus. Damit könnte man den Fußball auch für Menschen interessant machen, die „derzeit an die freie Wirtschaft verloren gehen“.

Fußballfans sollen für Fußball im TV mehr bezahlen

„Schwer zu akzeptieren“ ist es für Ralf Rangnick, dass die Premier League in England gegenüber der Bundesliga so große wirtschaftliche Vorteile hat. Vor allem die Tatsache, dass in England national mehr TV-Erlöse erwirtschaftet werden, treibt ihn um. „Deutschland hat rund 80 Millionen Einwohner, England nicht ganz 60 Millionen. Wir sind ein größeres Land und auch von der Kaufkraft nicht unter England anzusiedeln.“ Ihm erschließe sich nicht, dass vor diesem Hintergrund in England mehr für Bezahlfernsehen ausgegeben wird als in Deutschland.

Vor diesem Hintergrund plädiert Rangnick für Maßnahmen, mit denen die Erlöse aus dem Pay-TV steigen würden. „Man sollte darüber diskutieren, ob nicht Rahmenbedingungen wie in England, also eine Verknappung des Free-TV, dazu beitragen würden, die TV-Gelder deutlich zu steigern.“ Allerdings müsse man bei den Eintrittsgeldern zu Bundesliga-Spielen auch aufpassen, dass „sich nicht nur Leute mit Geld ein Fußballspiel leisten können“.

Aktuell müssen Bundesliga-Anhänger Abonnements bei Sky und DAZN abschließen, wenn ihre Klubs international spielen und sie alle Spiele ihres Klubs sehen wollen. Wenn man nicht versuche, die Einnahmen deutlich zu erhöhen, müsse im Wettbewerb mit England eine „Top-Nachwuchsarbeit“ und die „Entwicklung von richtig guten Trainern“ der „Faustpfand“ der Bundesliga sein.