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RB LeipzigRangnick oder Rodgers? Entscheidet Cristiano Ronaldo die Trainerfrage bei Manchester United?

Von Martin Henkel 14.11.2021, 10:29

Die Tage von Ole Gunnar Solskjaer als Trainer von Manchester United sind wohl gezählt. Daran zweifelt so gut wie niemand mehr im englischen Fußball und schon gar nicht im Umfeld der "Red Devil's", die unter dem Norweger auf Tabellenrang sechs stehen, punktgleich mit Brighton & Hove Albion (17 Punkte) und nur einen Zähler vor den Wolverhampton Wanderers mit RB-Leihstürmer Hee-chan Hwang.

Tabellenführer FC Chelsea ist hingegen schon neun Punkte enteilt, dahinter folgt der FC Liverpool, mit sechs Zählern mehr noch in Reichweite. Beide Klubs werden von deutschen Trainern geführt, Chelsea von Thomas Tuchel, Liverpool von Jürgen Klopp.

Seit 2019 Kandidat

Beide entstammen einer Fußballschule, die Ex-RB-Architekt Ralf Rangnick mit aufgebaut hat. Gegenpressing und schnelles, vertikales Umschalten sind die Schlagwörter der Stunde im europäischen Fußball, wie selbstverständlich fällt deshalb der Name des früheren Trainers und Sportdirektors bei den "Roten Bullen" im Zusammenhang mit jeder Trainerentlassung auf der Insel. So auch bei United.

Schon eine Weile lang gilt Rangnick als Kandidat. 2019, heißt es, seien schon mal Gespräche geführt worden. Jetzt wird er wieder genannt. Waren es vor zwei Jahren angeblich Rangnicks Forderungen, die eine Einigung verhindert haben, wie Bild-Repoter Christian Falk neulich als Gerücht in die Welt setzte ohne einen einzigen Beleg, hat der Stolperstein diesmal einen Namen: Cristiano Ronaldo.

Im Sommer kehrte der Portugiesische Europameister von 2016 zu seinem früheren Verein zurück. Mit 36. Hinter dem Zenit seiner Karriere. Zwar immer noch torgefährlich, aber eher auf dem Niveau einer Museumsattraktion. Vier Treffer hat der ehemalige Weltfußballer in acht Liga-Spielen erzielt, fünf dazu in der Champions League.

Rodgers oder Rangnick?

Die Quote im Europapokal ist beachtlich, in der Liga überschaubar. Problematisch ist der Preis, den das Team für diese Treffer bezahlt. Es muss für Ronaldo mitlaufen. Der altgewordene Star läuft nämlich nur noch das Nötigste, um für die entscheidenden Momente genug Puste zu haben.

Gegenpressing und Überfallkonter lassen sich mit Ronaldo nicht umsetzen, worunter nicht nur Solskjaer zu leiden hat, der dessen Pausenprivilegien irgendwie kompensieren muss; es ist ihm bislang nur leidlich gelungen. Es erschwert auch die Trainersuche.

Schon ist Rangnick auf der Spekulationsliste weiter nach unten gerutscht. Angeblich überholt von Brendan Rodgers, dem Trainer von Leicester City, der die "Foxes" vergangenes Jahr zum Sieg im FA-Cup-Finale geführt hat. Wie der "Mirror" berichtet, soll der Schotte eine Ausstiegsklausel besitzen für den Fall, dass "United" anruft.

Entscheidet Ronaldo?

Nur, Rodgers setzt wie auch Rangnick - und die Mehrzahl aller aktuellen Toptrainer - auf die Kraft des kollektiven Verteidigens und den Segen eines variablen Pressingsystems. Auch Rodgers müsste sich mit Ronaldos Alter und seiner Weigerung, lange Wege zu gehen, arrangieren.

Unter Rangnick jedenfalls, der aktuell für den TV-Sender DAZN und den russischen Klub Lokomotive Moskau als Berater arbeitet, dürften Ronaldos Tage als Startelfspieler bei United gezählt sein. Vor gut einem Jahr war der 63-Jährige Kandidat beim italienischen Erstligisten AS Mailand. Die leisten sich ebenfalls einen Altstar, sogar zwei Jahre älter als Ronaldo: Zlatan Ibrahimovic.

Der Schwede hatte damals gelästert: "Wer ist Rangnick?" Der Deutsche retornierte in der "Gazzetta dello Sport" mit der Antwort auf die Frage, ob er den Vertrag von "Ibra" verlängert hätte. "Ich arbeite für das Wachstum", sagte Rangnick, "und jüngere Spieler lernen viel schneller. Es ist nicht mein Stil, auf 38 Jahre alte Spieler zu setzen." (RBlive/hen)