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RB LeipzigRB Leipzig: Reiner Haseloff ist froh über Top-Klub im Osten

Von (dpa/RBlive/msc) 29.01.2020, 16:03
Reiner Haseloff (CDU) bekennt sich zu RB Leipzig.
Reiner Haseloff (CDU) bekennt sich zu RB Leipzig. imago/Jürgen Heinrich

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) setzt sich für eine größere Wertschätzung aus den alten Bundesländern gegenüber dem Osten ein, wie er im Interview mit der Zeit (Donnerstag) bekräftigt. Dabei kommt er auch auf RB Leipzig zu sprechen.

Ostdeutsche sind "sensibel gegenüber Versprechungen"

Im Bezug auf das Verhältnis der Alten zu den Neuen Bundesländern findet Haseloff, benötige der Osten der Republik mehr Wertschätzung, auch wenn eine wachsende Skepsis gegenüber der Demokratie spürbar sei. Ostdeutsche seien sensibel dafür, wenn ihnen Versprechungen gemacht würden. "Jede Abweichung von dem, was gesagt wurde, ist für manche Bürger nur die Bestätigung eines Vorurteils: ‚Denen kann man nicht trauen!‘" 

Haseloff: "Ich bin Anhänger von RB Leipzig"

Daher seien viele besonders empfindlich gegenüber der Ablehnung aus dem Westen in Bezug auf den neuen Verein, der die Bundesliga zurück nach Sachsen brachte. "Wir im Osten sind froh, dass wir RB Leipzig haben", sagte Haseloff. "Belehrungen aus dem Westen" in der Frage, was echte Fußballkultur sei, seien "genau das, womit man im Osten bestimmt nicht punktet". 

Seit sich Red Bull mit dem Projekt, in Leipzig dauerhaft Fuß zu fassen, auch im deutschen Fußball engagiert, schlägt seinen Fans vielerorts Ablehnung entgegen. Am meisten entlud sich diese bei den Attacken im Rahmen des Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund. Auch viele Schalke-Fans sind seit Timo Werners Schwalbe besonders RB-kritisch.

"Spitzenclub gut fürs ostdeutsche Selbstbewusstsein"

Die Entwicklung von RB Leipzig sieht Haseloff positiv. Die Traditions-Klubs der ehemaligen DDR waren historisch im Hintertreffen, weil die wirtschaftlichen Strukturen, die den Profifußball heute dominieren, nicht gefestigt waren. Im Osten sei es sehr viel schwieriger für Fußballvereine gewesen, sich finanziell zu behaupten.

"Ich bin Anhänger von RB, so ein Spitzenclub ist gut fürs ostdeutsche Selbstbewusstsein", sagte der 65-Jährige über den Verein, der die Champions League nach Leipzig brachte. In diese Kerbe schlug auch Fritz Keller beim 120-jährigen Jubiläum des Deutschen Fußballbunds (DFB). "Wer ist Tabellenführer, Herr Rangnick? RB Leipzig. Warum ist das so? Weil sie wissen, was sie wollen und über den Tag hinaus denken. Großartig, ich freue mich für den ganzen Osten", wird der DFB-Präsident am Dienstag bei der Leipziger Volkszeitung zitiert.

Im Osten gibt es allerdings auch andere Meinungen. Fans von Aufsteiger Union Berlin, der als 'wahrer Ostverein' der Hauptstadt gilt, protestierten am ersten Spieltag der Rückrunde in Leipzig mit einem Trauermarsch gegen das Vereinsmodell bei RB. Und auch der ewige Rivale Dynamo Dresden pflegt ein besonderes Verhältnis zum Rasenballsport, das beim Aufeinandertreffen im DFB-Pokal 2016 zu Tage trat.