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RB LeipzigRB Leipzig im Nachwuchs: Teamerfolg statt Selbstzufriedenheit

24.03.2017, 10:07

Die Nachwuchsausbildung bei RB Leipzig war bisher nicht von Erfolg gekrönt. Ein selbst ausgebildeter Spieler hat sich in fast acht Jahren Vereinsbestehen noch nicht bei den Profis durchsetzen können. Letzter Rückschlag in der Ausbildung von Talenten war die Trennung von Renat Dadashov, Idrissa Toure und Vitaly Janelt im Winter. Bei allen Spielern waren es vor allem Probleme mit dem Verhalten der Akteure, die zur Trennung führten.

Trennung von Nachwuchsspielern für Achim Beierlorzer alternativlos

Der sportliche Leiter des Nachwuchsbereichs Achim Beierlorzer bezeichnet den Abgang der Spieler in der Mitteldeutschen Zeitung nun als alternativlos. „Wir können in unserer Akademie keine Dinge zulassen, für die auch Eltern ihre Kinder zuhause ermahnen und maßregeln würden. Da haben wir kaum Spielraum.“

Man habe die Spieler nicht verlieren wollen, aber auch pädagogische Maßnahmen und Strafen hätten nicht die erwünschten Effekte gebracht. Im Gegenteil sei bei jungen Spielern nach dem Unterzeichnen des ersten Profivertrags „Selbstzufriedenheit“ eingezogen und „Leidenschaft und Mentalität für den Fußball verloren“ gegangen. „Wenn neben den Verhaltensauffälligkeiten auch die Leistung nicht mehr stimmt, brauchen diese Spieler einen Neustart.“ Das sei auch als Zeichen an die anderen Nachwuchsspieler zu verstehen, wohin der Weg von RB Leipzig in der Nachwuchsausbildung führen soll.

RB Leipzig auf der Suche nach Toptalenten mit guter Mentalität

Nach der Abmeldung der U23 von RB Leipzig vom Spielbetrieb zum kommenden Sommer, will man Talente nicht mehr in der Breite, sondern noch stärker gezielt ausbilden. „Wir wollen viel mehr Talente, die enger an den Profis dran sind, die noch mehr Leistungsvermögen haben. Wir wollen nicht viele Spieler, sondern auf höchstem Level die absoluten Toptalente zu uns holen“, so Achim Beierlorzer zu den Plänen.

Dabei werde man künftig noch genauer „auf Persönlichkeiten und Mentalitäten der Talente achten, die wir zu uns holen wollen, als wir es ohnehin schon getan haben”. Die Nachwuchsakteure müssen genau wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie nach Leipzig kommen. Man wolle selbstbewusste Spieler, die sich dem Teamgedanken unterordnen können.

„Jeder, der in dieser Mannschaft integriert ist und ihr sportlich alles unterordnet, kann mit dem Teamerfolg auch seinen persönlichen Erfolg haben. Keiner darf sich über die Ziele der Mannschaft stellen.“ Dabei soll auch eine bessere personelle Besetzung in den Funktionsteams der Nachwuchsmannschaften unter anderem durch Psychologen eine bessere Begleitung der Entwicklung der einzelnen Spieler möglich werden.

Mehr sportlicher Erfolg im Nachwuchs, veränderte Spielphilosophie

Damit soll es dann möglich werden, dass Spieler aus dem U19-Bereich von RB Leipzig direkt zu den Profis springen können. Und es soll auch wieder mehr sportlicher Erfolg mit den Nachwuchsteams geschafft werden. Aktuell ist das Abschneiden von U19 und U17 in der Bundesliga unbefriedigend. Beide Teams liegen deutlich hinter den Tabellenführern zurück. Künftig wolle man wieder „möglichst jedes Jahr um die Deutsche Meisterschaft mitspielen, wollten viel näher in Schlagdistanz zu den jeweiligen Tabellenführern sein“, so Achim Beierlorzer zu den Zielen.

Dabei werde man wie bei den Profis auch weiter am Spielsystem arbeiten. Denn viele Mannschaften hätten sich auf das Pressing eingestellt und lassen nur wenig Raum für Umschaltspiel zu. „Auch unsere Nachwuchsteams spielen nicht mehr nur hoch über den Druck des Gegners drüber, sondern wir legen mehr Wert auf gezielten Spielaufbau. Wir verändern uns im Nachwuchsbereich parallel zu unserer ersten Mannschaft ständig weiter – ein fortlaufender Prozess.“