Willi Orban ohne weitere gelbe Karte zum Bayern-Spiel | RBLive

Vier gelbe Karten stehen auf dem Konto von Willi Orban. Holt er sich die fünfte im Spiel gegen Ingolstadt? Damit er gegen Hertha gesperrt ist und dann bei Bayern München auflaufen kann? Quatsch, erklärt er im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung: „Ich versuche natürlich, bis zur Winterpause gar keine Gelbe Karte mehr zu kriegen. Die nächsten drei Aufgaben sind allesamt unheimlich wichtig, ich will in jedem Spiel auf dem Platz stehen.“

Das ist auch deswegen nicht unwichtig, weil sowieso im Defensivbereich schon so viele Spieler ausfallen. „Es fehlte ja nicht nur der Rechtsverteidiger. Ich selbst musste ja auch auf die linke Innenverteidigerposition rücken, weil ein gelernter Innenverteidiger fehlte. Es wäre generell schon gut, wenn ein paar Jungs bald zurückkämen.“

Umso überraschender, dass RB Leipzig in der Bundesliga weiter an der Tabellenspitze steht. Für Willi Orban eine Folge von einer Verbesserung des eigenen Teams und einem gewissen Überraschungseffekt bei den Gegnern. Auch wenn die wüssten, dass Leipzig starkes Pressing spiele, sei „die Intensität und Dynamik, mit der der Gegner auf Dich zukommt, sehr beeindruckend“, wie Orban noch aus eigenem Erleben als Spieler in Kaiserslautern weiß.

Dort feierte er auch sein Debüt als Profi in der Bundesliga. Bei einem Spiel gegen den FC Bayern München. „Dieser Moment ist mir intensiv in Erinnerung geblieben. Ich habe nicht einmal den Ball berührt und kam auch nicht wirklich in Zweikampfnähe, weil die Bayern den Ball laufen ließen. Ich bin zwar gerannt, hatte aber keine Chance, an den Ball zu kommen.“

Auf seinem Karriereweg sei der Willen und die Mentalität entscheidend gewesen, erklärt Willi Orban. In den Nachwuchsmannschaften habe es Spieler gegeben, die talentierter waren. „Aber im Endeffekt habe ich sie alle gefressen.“

Die mentale Stärke sei schon immer in Orban gewesen. In Leipzig treffe sie aber auf einen noch fruchtbareren Boden. „Ich habe hier ich optimale Bedingungen, um das noch mehr auszuschöpfen: Fachkräfte und Experten in verschiedenen Bereichen, die mir immer Informationen geben oder Tipps für neue Trainingsmöglichkeiten geben.“

Tipps für einen Willi Orban, der dadurch vielleicht auch mal irgendwann Nationalspieler werden kann? Als Option stünden aufgrund der Herkunft seiner Eltern und des eigenen Aufwachsens Deutschland, Ungarn und Polen zur Wahl. Präferiert hatte er in der Vergangenheit Deutschland, wo er allerdings bisher noch nicht wirklich auf dem Zettel gestanden haben dürfte. Entschieden hat er sich noch nicht.

„Es gibt da gerade keine Kontakte. Ich setze mir auch nach wie vor kein Zeitlimit, bis ich mich entscheiden will. Ich konzentriere mich darauf, dass ich meine Leistung im Verein bringe, und dann schaue ich, wohin die Reise geht“, erklärt Orban nüchtern zum Nationalmannschafts-Thema.