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RB LeipzigEx-RB-Talent kehrt der Profi-Karriere den Rücken

20.12.2017, 16:24
Marcel Becher hier im Spiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig.
Marcel Becher hier im Spiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig. imago/Picture Point

Wer es in den oberen Jahrgängen in die Jugendabteilung zu RB Leipzig geschafft hat, darf berechtigterweise von einer Profikarriere träumen. Nicht jeder ist aber bereit, dafür alles aufzugeben. Marcel Becher erzählt der Freien Presse, wieso er jetzt in der Landesliga zufrieden ist.

Wechsel vom FC Erzgebirge Aue an den Cottaweg

Vor fünfzehn Jahren begann er im Erzgebirge mit dem Fußballspielen und galt schnell als großes Talent des heutigen Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. Vor fünf Jahren wechselte er dann in die Nachwuchsakademie am Cottaweg, wo man die Aussichten auf Profifußball schon erahnen durfte. Der Verein stand vor dem Aufstieg in die 3. Liga und Marcel Becher vor dem nächsten Schritt seiner Karriere.

Private Gründe für den Schritt zu RB Leipzig

Dass er dafür die Heimat verließ hatte auch private Gründe, wie er jetzt erzählt. „Zu der Zeit hatten sich meine Eltern gerade getrennt. Ich wollte daheim raus, Luft holen und Abstand“, so Becher. Und das gelang ihm bei RB bestens, wo er professionellste Bedingungen vorfand, sich als Fußballer und Mensch zu entwickeln. „Die wollen, dass du fußballerisch alles abrufst. Das war körperlich anspruchsvoller als alles, was ich vorher erlebt hatte“, sagt er über die Zeit.

Einsatz bei der U16-Nationalmannschaft

Nicht, dass Becher bei RB ein Mitläufer war. In seiner ersten vollen Saison in der B-Junioren Bundesliga gelangen ihm 12 Tore in 29 Spielen, wurde in die DFB-Auswahl der U16 berufen. Er schaffte es dann auch bei RB in die Reservemannschaft und kam im letzten Jahr dort zu 10 Einsätzen, zweimal über die volle Distanz.

Marcel Becher gibt Profi-Ambitionen auf

Dann ging eine Tür zu, als RB Leipzig sich zur Auflösung der U23 entschied. Angebote gab es auch aus der 3. Liga, so Becher, aber ihm kam eine Einsicht: „Ich habe mir einige Vereine angesehen, aber auch begriffen, dass ich es wohl nicht mehr schaffen werde, mit dem Fußball auf Dauer meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“ Hart schuften will er jetzt lieber in einer Lehre, der Druck im Profizirkus war ihm zu hoch.

Hart arbeiten lieber in der Ausbildung

Auch weil er gesehen hat, welchen Takt etwa ein Joshua Kimmich vorlegte.  „Der hat ein Einser-Abi und jeden Tag, auch bei trainingsfrei, hart an sich gearbeitet“, so Becher. Deswegen entschied er sich dazu, sein Leben umzukrempeln und dem Fußball nur noch als Hobby einen großen Stellenwert zu geben: „Beim FC Lößnitz fühle ich mich pudelwohl, wie in einer großen Familie. Das ist genau das Richtige für mich.“