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RB LeipzigTrainer und Manager? Veh: „In Deutschland geht das nicht”

05.08.2018, 13:02

Armin Veh hat im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Print und SZ Plus) auch über die Doppelfunktion als Trainer und Manager in der Fußball-Bundesliga gesprochen. Dabei äußerte sich der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln auch über das Modell bei RB Leipzig in dieser Saison.

Veh reflektiert in dem Gespräch unter anderem seine Zeit beim VfL Wolfsburg, als er Trainer und Manager war. Inzwischen ist er zu der Erkenntnis gekommen: „In Deutschland geht das nicht. Das geht höchstens in England, wenn du als Trainer, wie Alex Ferguson früher, nicht jeden Tag selber auf dem Platz stehst.”

Armin Veh: „Für Leipzig ist das die beste Lösung”

Angesprochen auf Ralf Rangnicks aktuellen Doppeljob bei RB Leipzig relativiert der langjährige Bundesliga-Chefcoach jedoch: „Diese Konstellation verstehe ich. Ich schätze Ralf als Trainer, und in diesem Fall macht es ja auch Sinn: Er hat Julian Nagelsmann für 2019 verpflichtet, der Junge gefällt mir, ein echter Typ. Und für das eine Jahr bis dahin brauchst du jemanden wie Ralf, der Autorität hat.” Und Veh weiter: „Für Leipzig ist das die beste Lösung.”

Armin Veh: „Ex-Trainer als Sportchef funktioniert nur, wenn …”

Über seine Rolle als Ex-Trainer, der nun die Verantwortung im Management hat, sagt Veh: „Die Konstellation mit einem Ex-Trainer als Sportchef funktioniert nur dann, wenn derjenige auch wirklich mit dem Trainerjob abgeschlossen hat. Sonst entsteht ein interner Konkurrenzkampf. Dann bist du als Sportdirektor kontraproduktiv. Dann geht diese Rollenverteilung nicht.” Auch das lässt sich freilich auf RB Leipzig beziehen.

Veh fordert Kurswechsel im Nachwuchs

Ebenso wie Vehs Forderung nach mehr Mut und einem Kurswechsel in der Nachwuchsarbeit. „Wenn wir fußballerisch nicht bald andere Prioritäten setzen, dann wird es nicht besser werden”, sagt der 57-Jährige und fordert: Wir müssen zum Beispiel aufhören, Talenten in den Akademien keine Chance zu geben, nur weil sie in der Jugend mal Blödsinn gemacht haben. Wenn wir nur noch stereotype Spieler auf dem Platz haben, wirkt sich das auf jeden Fall auf das Niveau aus.”

Es sei eine Zeit lang richtig gewesen, „sich taktisch und technisch zu verbessern, aber wir vergessen Elementares: Dribbeln und Eins-gegen-eins-Situationen lösen, offensiv und defensiv. Wir lassen es in der Jugend gar nicht mehr zu, dass einer mal drei Mann ausspielt.”