RB LeipzigZuschauerrückgang bei RB Leipzig: Geringes Interesse an Pokalspiel gegen Wolfsburg
Häme musste RB Leipzig in der Vergangenheit immer wieder für Spiele mit geringem Zuschauerinteresse einstecken, woraufhin die Anhängerschaft in den sozialen Netzwerken schon auch mal mit Selbstironie reagierte. Zuletzt wurde die Zuschauerzahl auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals aufs Korn genommen, als die Red Bull Arena beim 2:0 gegen Hoffenheim gerade mal zur Hälfte gefüllt war.
RB Leipzig gegen Wolfsburg mit neuer Pokal-Minuskulisse?
Die damals rund 21.000 Zuschauer werden nach Stand der Dinge beim Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg (06.02.2019, 18.30 Uhr) noch mal unterboten. Bis zu 20.000 Zuschauer werden nach Vereinsangaben lediglich zur Partie erwartet, teilte der Klub auf RBlive-Nachfrage mit. Im Vorverkauf gingen bis Dienstag knapp 19.000 Karten weg.
Derzeit gibt es noch Tickets ab 20 Euro für die Partie. Der Oberrang wurde noch gar nicht für den Verkauf freigegeben. Es droht ein Minusrekord für ein Pokalheimspiel von RB Leipzig. Vor knapp vier Jahren war das Pokalspiel gegen Wolfsburg ebenfalls im Achtelfinale noch ausverkauft gewesen. Mehr als 43.000 Zuschauer wollten die Begegnung zwischen Zweit- und Erstligisten damals sehen.
Positive Rangnick-Prognosen erfüllten sich bisher nicht
„Das Umfeld ist bereits jetzt erstklassig“, hatte Ralf Rangnick damals rund um das Spiel frohlockt. „Ich bin mir sicher, dass es in Wolfsburg nicht ausverkauft gewesen wäre, wenn es dort stattgefunden hätte. Sollten wir mal in der Bundesliga spielen, wird das Stadion wohl 17 Mal pro Saison ausverkauft sein.“
Von diesen Prognosen ist inzwischen nur noch wenig zu spüren. Waren in der ersten Saison noch elf von 17 Heimspielen ausverkauft, sind es in dieser Spielzeit erst drei von zehn gewesen, nämlich die Partien gegen Schalke, Mönchengladbach und Dortmund. Aus den verbleibenden sieben Spielen ist nur die Partie gegen München ein sicherer Kandidat für ein ausverkauftes Stadion. Aktuell liegt der Zuschauerschnitt um rund 2.000 niedriger als in der Vorsaison. Gegenüber der ersten Bundesligasaison muss RB Leipzig sogar Einbußen von knapp 4.000 Zuschauern pro Spiel hinnehmen.
Ticketaktionen sollen Auslastung verbessern
Um die Statistiken zu verbessern und den Kartenabsatz für die Rückrunde zu erhöhen, hat sich der Verein zu Ticketaktionen entschlossen. So wurden vor der Rückrunde schon Dauerkarten mit je vier Spielen verkauft. In den zwei Paketen lagen einmal das Heimspiel gegen Dortmund und zum anderen das Heimspiel gegen Bayern. Über das Interesse an diesen Topspielen sollte also auch der Verkauf für die anderen Heimspiele angekurbelt werden.
Für die Heimspiele gegen Hoffenheim (25.02.2019) und Augsburg (09.03.2019) wurden einer weitere Aktion aufgelegt. Zum zehnten Vereinsgeburtstag werden für die Partien „limitierte Karten-Kontingente“ für 10 Euro verkauft. Interessierte Fans können gleich zehn dieser Billigtickets in allen Bereichen der Red Bull Arena erwerben. Damit dürfte die Auslastung für die beiden Spiele deutlich verbessert werden. In der vergangenen Saison war die Partie gegen Hoffenheim im Heimbereich ausverkauft. Fast 42.00o Fußballfans besuchten die Partie. Zum Spiel gegen Augsburg waren reichlich 34.000 Fans erschienen.
Oliver Mintzlaff will Sympathisanten zu Besuchern der Red Bull Arena machen
Über die Gründe des sinkenden Zuschauerinteresses wird immer wieder spekuliert. Der Verein verweist regelmäßig auf ungünstige Spielterminierungen oder die hohe Anzahl an Spielen in einer Gegend mit geringer Verkaufskraft. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hatte aber in Bezug auf den Zuschauerrückgang zuletzt ehrlich bekannt, dass ihm „das Thema Zuschauerzahlen nicht gefällt“. Dabei gebe es „viele Menschen, die noch nicht in unserem Stadion waren, aber mit uns sympathisieren. Die müssen wir abholen.“ Mit Ticketaktionen wie zu den Spielen gegen Hoffenheim und Augsburg sollen Besucher ins Stadion gelockt werden, die dann im besten Fall zu anderen Spielen und höheren Preisen wiederkommen.
RB Leipzig kann in Umfragen immer wieder auf überdurchschnittliche Sympathiewerte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verweisen. In den Zuschauerzahlen schlägt sich das aktuell aber nicht wieder. Ganz im Gegenteil droht für das Pokalspiel gegen Wolfsburg eine weitere Minuskulisse. So wie schon zuletzt beim Auswärtsspiel in Düsseldorf, als mit 500 RB-Fans so wenig Anhänger mit zu einem Auswärtsspiel reisten wie noch nie in der Bundesliga.