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RB LeipzigSecurity und Catering bei RB Leipzig: Hunderte Mini-Jobber in der Red-Bull-Arena verlieren ihre Jobs

Von Ullrich Kroemer 10.04.2020, 09:15
Vorerst kein Bedarf mehr: Security-Trupp in den Stadionkatakomben der Fußball-Bundesliga.
Vorerst kein Bedarf mehr: Security-Trupp in den Stadionkatakomben der Fußball-Bundesliga. imago/Sven Simon

Seit 14. März finden nun bereits keine Partien in der Fußball-Bundesliga statt. RB Leipzig hätte seit der Einstellung des Spielbetriebs zwei Heimspiele gegen Freiburg und Hertha sowie ein mögliches Heimspiel im Champions-League-Viertelfinale veranstaltet.

Der Wegfall der Begegnungen ist nicht nur für viele Klubs wirtschaftlich heikel bis existenzgefährdend, sondern auch für die Dienstleister, die Spieltag für Spieltag den Betrieb im Stadion am Laufen halten: Mitarbeiter von Sicherheits- und Catering-Diensten sowie Reinigungsfirmen und Sanitäter. Gut 23.000 Menschen sind laut Bundesliga-Report indirekt rund um den Erstliga-Fußball beschäftigt.

„Von 100 Prozent auf Null”: Löwen-Sicherheit muss sich von 250 geringfügig Beschäftigten trennen

Viele der geringfügig Beschäftigten – Mini-Jobber und Beschäftigte mit nicht mehr als 70 Arbeitstagen im Jahr – haben vorerst ihre Jobs verloren. Bei RB Leipzig betrifft das nur beim Security-Dienst Löwen-Sicherheit 250 Mitarbeiter, die auf 450-Euro-Basis beschäftigt waren. Das teilte Chef Jörg Mokry auf MZ/RBlive.de-Anfrage mit.

„Uns hat es voll erwischt, weil unser Hauptaugenmerk auf Events liegt, also Fußballspielen oder Konzerten in der Arena”, sagt Mokry. Zwar hat er in Supermärkten oder Krankenhäusern aufgrund der Situation auch neue Aufträge erhalten. „Aber insgesamt bedeutet das für mein Unternehmen große Umsatzeinbußen, gerade was den Eventbereich betrifft”, so Mokry. Seine Mitarbeiter in der Administration musste er auf Kurzarbeit umstellen, aber bislang keinem Festangestellten kündigen. „Die geringfügig Vergüteten musste ich aufgrund der Situation von 100 Prozent auf Null setzen”, sagt er.

Das betrifft allein etwa 250 Mitarbeiter, die direkt für sein Unternehmen an Spieltagen in der Red-Bull-Arena im Einsatz sind. Dazu kommen eingekaufte Sicherheitskräfte von Kooperationsunternehmen. Insgesamt einige hundert Mitarbeiter, wie Mokry sagt.

Auch bei Caterer Gastrobüro entfalte die Corona-Krise „große Wirkung auf unser Geschäft”, wie Geschäftsführer Mirko Roßner mitteilte. Etwa 550 Mitarbeiter sind unter anderem an den Kiosken pro Spieltag im Einsatz. Genaue Zahlen, von wie viele Mini-Jobbern er sich trennen musste, mochte Roßner nicht nennen. Wie Mokry kündigte er an, die festen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und „über die aktuelle Saison hinaus zu halten”.

Keine Ausfallzahlungen der Bundesligisten für Dienstleister

Ausfallzahlungen für die geplatzten Veranstaltungen erhalten Mokry und Roßner nicht. „Es wird nur das bezahlt, wofür wir beauftragt worden sind und was geleistet wurde”, sagt der Security-Chef. Das sei allerdings nicht nur im Fußball so, sondern auch bei anderen Veranstaltungen, betont er.

Laut einer Umfrage der Deutschen Welle (DW) bei den Klubs gibt es keinen Bundesligisten, der die indirekt Beschäftigten – diejenigen, die vom Profifußballkuchen das kleinste Stück abkriegen – weiter bezahlt. Eine Mitarbeiterin, die das betrifft, sagte der DW: „Ich glaube, niemand denkt über die Rolle nach, die Menschen wie wir spielen, um Bundesliga-Spieltage zu dem zu machen, was sie sind. Jeder von uns, der im Stadion arbeitet, hält den Betrieb am Laufen - von den Ordnern bis zur Putzfrau. Nicht nur Spieler, Trainer oder Vorstandsmitglieder. Es wird vergessen: Ohne uns wäre ein Fußballspiel einfach nicht möglich.” (RBlive/ukr)