Trotz Inzidenz über 50: Union Berlin empfängt 4500 Fans | RBLive

Trotz eines drastischen Anstiegs der Infektionszahlen im Corona-Hotspot Berlin darf der 1. FC Union sein Heimspiel gegen den SC Freiburg vor rund 4500 Zuschauern austragen. Ein entsprechendes Hygienekonzept des Fußball-Bundesligisten genehmigte das zuständige Gesundheitsamt im Stadtbezirk Treptow-Köpenick am Donnerstag. Während deutschlandweit durch die Verschärfung der Pandemie der Zugang für die Fans immer stärker zurückgefahren wird, sollen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) insgesamt 5000 Personen, darunter auch die Teams, im Stadion An der Alten Försterei dabei sein.

In den Stadien der 1. und der 2. Fußball-Bundesliga sind teilweise Zuschauer zugelassen - sofern die sogenannte Inzidenz (Corona-Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner) den Wert von 35,0 nicht übersteigt. Obwohl Leipzig den zweitniedrigste Wert hat, dürfen nur 999 statt 8500 Fans ins Stadion.

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Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rief dazu auf, besser nicht in die Alte Försterei zu Union zu gehen. „Ich verstehe die Leidenschaft zum Fußball”, sagte Kalayci der dpa. „Aber ich bleibe dabei: Meiden Sie soziale Kontakte. Wenn es geht, bleiben Sie zuhaus'”, sagte sie an die Fans gerichtet. Eine Zulassung von Anhängern habe das Gesundheitsamt jedoch sicher nach den notwendigen Regularien geprüft, fügte Kalayci hinzu.

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass das überarbeitete Hygienekonzept des 1. FC Union den Maßgaben der aktuellen Infektionsschutzverordnung entspreche. „Bisher gibt es keinen Nachweis für ein Ausbruchsgeschehen im Zusammenhang mit einer geregelten Veranstaltung mit eingegrenzter Personenzahl (...) und unter Einhaltung der bekannten Hygienerichtlinien”, heißt es in dem Schreiben.

Zu diesen Richtlinien gehört, dass Fangesänge und Sprechchöre auf den Tribünen untersagt sind. Dies werde bei Vergehen nun auch im Stadion durchgesagt werden, erklärte Kommunikations-Geschäftsführer Christian Arbeit. Die Union-Fans hatten bei einem Testspiel gegen Hannover 96 zuletzt dagegen verstoßen und der Verein hatte sie noch nicht aktiv davon abgehalten. Eine Strafe gab es dafür jedoch nicht. Außerdem werde die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Stadion noch einmal verschärft, sagte Arbeit.

Überblick über die einzelnen Städte/Landkreise und die Teams, die am Wochenende Heimspiele haben (Wert vom 22.10.2020, 0.00 Uhr laut Robert Koch-Institut):

BUNDESLIGA

VfB Stuttgart (gegen Köln) – zugelassen: 0 (Kapazität: 75.000), Standort: Stadt Stuttgart, Inzidenz: 80,8, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 9500.

FC Bayern München (gegen Eintracht Frankfurt) – zugelassen: 0 (Kapazität: 60.449), Standort: Stadt München, Inzidenz: 82,4, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 0.

RB Leipzig (gegen Hertha BSC) – zugelassen: 999 (Kapazizität: 42.959), Standort: Stadt Leipzig, Inzidenz: 22,6, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 8500.

1. FC Union Berlin (gegen SC Freiburg) – zugelassen: ca. 4500 (5000 Personen inkl. Teams insgesamt), Kapazität: 22.012, Standort: Bezirk Berlin Treptow-Köpenick, Inzidenz: 52,5, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 4600

1. FSV Mainz 05 (gegen Borussia Mönchengladbach) – zugelassen: 100 (Kapazität: 33.305), Standort: Stadt Mainz, Inzidenz 75,9, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 3403.

Borussia Dortmund (gegen Schalke 04) – zugelassen: 300 (Kapazität: 80.000), Standort: Stadt Dortmund, Inzidenz 76,5, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 11.500.

VfL Wolfsburg (gegen Arminia Bielefeld) – zugelassen: 6000 (Kapazität: 30.000), Standort: Stadt Wolfsburg, Inzidenz: 20,9, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 4632.

Werder Bremen (gegen TSG Hoffenheim) – zugelassen: 0 (Kapazität: 42.100), Standort: Stadt Bremen, Inzidenz: 101,7, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 8400.

Bayer Leverkusen (gegen FC Augsburg) – zugelassen: 0 (Kapazität: 30.210), Standort: Stadt Leverkusen, Inzidenz: 75,1, höchste Zuschauerzahl in dieser Saison: 6042.