20 Jahre nach dem Weltmeistertitel "RB investiert entsprechend": Odebrecht zufrieden mit der Entwicklung im Frauenfußball
Viola Odebrecht ist 2003 mit dem Frauenteam des Deutschen Fußball-Bund (DFB) Weltmeisterin geworden. Heute leitet sie bei RB Leipzig die Frauen-Abteilung und sprach 20 Jahre nach ihrem größten Erfolg mit dem Deutschlandfunk über die Stellung des Frauenfußballs.
Odebrecht kann bei RB "in Ruhe arbeiten"
Dieser hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. In der Bundesliga sind die Gehälter gestiegen, auch der DFB hat seine Prämien angepasst, auch wenn sie noch lange nicht auf dem Niveau der Herren sind. Bei RB Leipzig ist Odebrecht zufrieden mit der Unterstützung ihres Sports. Sie könne "in Ruhe arbeiten", weil "nicht geguckt wird, wann wir schwarze Zahlen schreiben. Der Verein glaubt an den Frauenfußball und investiert dementsprechend."
Haben Männerklubs im Frauenfußball die Nase vorn?
Dabei hat sie auch das Glück, dass ihr Arbeitgeber einen finanzstarken Geldgeber im Rücken hat, der als Lizenzklub im Männerfußball aktiv ist. Nach dem Abstieg ihres Ex-Klubs Turbine Potsdam ist die SGS Essen der letzte reine Frauenverein im Oberhaus. Diese haben es "ein Stück weit schwerer", gibt sie zu.
"Es hat an allen Ecken gefehlt"
Insgesamt ist Odebrecht zufrieden mit der Entwicklung der vergangenen Jahre. Mit Blick auf die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern im Fußball kann Odebrecht über die erfolgreiche Zeit ihrer aktiven Karriere nicht so viel Gutes sagen. "Die Stellung der Frau war 2003 noch nicht so, wie sie jetzt ist." Auch in den Medien, insbesondere im Sport, waren kaum Frauen präsent. "Es hat an allen Ebenen gefehlt und gehadert", so Odebrecht.
Mehr Qualität, größere Aufmerksamkeit
Vor zwanzig Jahren habe es auch noch nicht die Plattformen gegeben, sich zu äußern. Heute gibt es Initiativen, die auf das Gender-Pay-Gap im Profifußball hinwiesen und für mehr Aufmerksamkeit kämpfen. Das war damals noch kaum in Reichweite. "Man hat es einfach so hingenommen." Allerdings sei die Lage auch sportlich wenig vergleichbar gewesen. "Wenn man uns damals hat spielen sehen, es ist noch sehr viel langsamer. Jetzt ist eine deutlich größere Dynamik im Spiel und eine deutlich höhere Qualität."
Für die Frauen beginnt nach dem Aufstieg in die Bundesliga die Sommervorbereitung am 7. August. Eine Woche später startet die Elf von Saban Uzun ins Trainingslager. Die Liga beginnt erst Mitte September, zuvor finden bereits zwei Runden im DFB-Pokal statt.