Frauen von RB leipzig "Platz drei unrealistisch": Uzun will keinen Druck aufbauen
Saban Uzun trainiert die Frauen von RB Leipzig im zweiten Jahr und steht nach dem Aufstieg in der letzten Saison nun vor der ersten Spielzeit in der Bundesliga. Gegenüber der Bild-Zeitung ordnet er die Saisonziele seines Teams ein und spricht über seine Zeit als Gast bei der Profimannschaft von Marco Rose.
Platz drei "unrealistisch"
Sein Team stellt er auf Rückschläge ein, denn als Aufsteiger wird für RB erstmal vieles neu sein. "Alle anderen Teams haben uns voraus, dass sie schon mindestens ein Jahr in der Liga sind", so Uzun. Die letzten Testspiele gegen Lech Posen und FC Rosengard konnte RB gewinnen, aber Uzun will den Druck nicht schon vor Saisonstart erhöhen. Eigentlich könne sein Team mehr Zeit brauchen, als bis zum Start gegen den 1. FC Köln noch bleibt. Platz drei hält er für "unrealistisch".
Aber: Die individuelle Qualität an Spielerinnen ist durch Neuzugänge weiter gestiegen. Acht Neue hat RB bekommen, auch von der künftigen Konkurrenz. Julia Pollak und Julia Landenberger kamen vom FC Bayern München, Nina Räcke von der SGS Essen. In der Breite steht sein Team auf besseren Beinen, davon profitieren laut Uzun auch "die Spielerinnen, die schon da sind".
Frauenspiel in der Red Bull Arena im Einzelfall möglich?
Neu ist auch die Spielstätte. Nicht mehr in Markranstädt, sondern am Cottaweg werden die RB-Frauen nun spielen. Und laut Uzun ist noch offen, ob auch mal die Red Bull Arena genutzt wird. "Doch das muss auch Sinn ergeben. Ich spiele lieber vor ausverkauftem Haus mit super Stimmung als im großen Stadion vor nur ein paar tausend Zuschauern."
Uzun würde nicht mit Rose tauschen wollen
Mit Umbrüchen kennt sich auch Marco Rose aus. Bei dem durfte Uzun während der Vorbereitung gastieren. Tauschen würde er höchstens mal für eine Woche, sagt er nach dem intensiven Austausch. "An sich bin ich gerade sehr glücklich mit meiner Aufgabe", so Uzun. Auch medial sei die Bundesliga-Herrenmannschaft eine ganz andere Herausforderung.
Das Ausscheiden des Nationalteams bei der WM in der Vorrunde sieht Uzun nicht als negatives Vorzeichen für die weitere Zukunft des Frauenfußballs. "Wenn wir schauen, wie viele Dauerkarten verkauft wurden, dann zeigt das die positive Entwicklung." Aber vielleicht gehe es nun nach der Enttäuschung wieder mit kleineren Schritten weiter.