Frauen verlieren gegen Werder Bremen Schwarzer Tag für Herzog beschert RB Leipzig ein Debakel
Für das Frauenteam von RB Leipzig war am Samstagmittag gegen Werder Bremen im Heimspiel nichts zu holen. Abgesehen von mitunter haarsträubenden Fehlern auf Seiten der Elf von Saban Uzun waren die Gäste über 90 Minuten die besseren.
RB kann Bremen nicht standhalten
Es dauerte keine zwei Minuten, da musste RB-Keeperin Elvira Herzog das erste Mal hinter sich greifen. Zuvor hatte die Nationalspielerin beim Herauslaufen einen Steilpass der Bremerinnen nur unzureichend klären können und wurde dann einfach überlupft. Die Gäste machten in der Folge dauerhaft Druck, dem RB nur bedingt standhalten konnte. Chancen spielten beinahe nur die Grün-Weißen heraus, auch wenn sie nicht immer zwingend wurden.
Nach einer halben Stunden nutzte Bremen die nächste Großchance. Ein Freistoß fand den Weg zu Sophie Weidauer, die ihren ersten von drei Treffern an diesem Tag durch die Beine von Herzog ins lange Eck wuchtete. Das letzte Tor in Halbzeit eins gehörte jedoch Nina Lührßen, die einen Freistoß aus 40 Metern im Winkel unterbrachte, erneut unter fleißiger Mithilfe von Elvira Herzog, die den Weg zurück auf die Linie nicht fand.
Nach dem Seitenwechsel konnte RB mehr Spielanteile an sich reißen. Nicht ganz so souverän kombinierte Bremen nun durch die Reihen, aber richtig brenzlig wurde es nie für die Gäste. Dazu fehlte an diesem Samstag zu viel Qualität bei den Leipzigerinnen. So musste Bremen nur noch auf Fehler lauern, um die zwei letzten Tore des Spiels zu erzielen. Der Schlusspunkt ging wieder auf die Kappe von Herzog, die weit vor dem Tor ihre Mitspielerin undankbar anschoss. Wieder war Sternad hellwach und schloss sofort ab, Weidauer musste nur noch einschieben.
Uzun braucht gegen Leverkusen die Wende
Für Trainer Saban Uzun war das Spiel ein Nackenschlag, eigentlich hatten er und sein Team sich etwas vorgenommen. "Wir sind natürlich enttäuscht, das ist sehr weit weg von unseren Vorstellungen. Nach einer Minute lagen wir hinten, das bricht uns das Genick", so Uzun. Die Mannschaft sei aktuell auch nicht in einer Phase, in der sie nach solchem Rückstand zurückkommen könnte. So gab es nur wenig Positives, das er ins Duell mit dem Tabellendritten Bayer Leverkusen nehmen kann. Wir wollten in der zweiten Hälfte ein anderes Gesicht zeigen, das haben wir teilweise gesehen. Aber gegen Leverkusen müssen wir natürlich komplett ein anderes Gesicht zeigen."
Herzog zeigte Nerven im direkten Duell mit Konkurrentin
Dem Großteil der Gegentore lagen individuelle Fehler der Torhüterin zugrunde. Das hatte auch Uzun so mit ansehen müssen, der aber Verständnis ausbrachte. "Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. Alle machen Fehler. Bei der Torhüterin führt das dann eben direkt zum Gegentor", so der RB-Coach. "Für Elvira war es eine schwere Partie, das war Lehrgeld für sie." Einen möglichen Grund für die Aussetzer hatte er auch im Kopf. "Vielleicht hat das direkte Duell gegen ihre Konkurrentin in der Nationalelf eine Rolle gespielt."