Trainer im Interview Saban Uzun erlebt keine RB-Anfeindungen im Frauenfußball
Anders als bei den Männern gibt es beim Frauen-Team von RB Leipzig offenbar keine Anfeindungen anderer Fans. Das zumindest sagte Trainer Saban Uzun im Interview mit der "LVZ".
"Mir ist das noch gar nicht begegnet", sagte Uzun: "Wenn wir auf Auswärtsfahrten im Bus unterwegs sind, fahren schon mal Autos vorbei und hupen. Da weiß ich nicht, ob das positiv oder negativ gemeint ist. Ich gehe immer davon aus, dass das Fans sind, die uns freundlich grüßen."
Für den Aufstieg des neuen Frauen-Bundesligisten hat Uzun das Training in der vergangenen Saison erheblich gedrosselt. „Wir haben die Trainingseinheiten pro Woche auf vier bis fünf reduziert statt vorher acht oder neun“, sagte Uzun.
RB-Frauen: Trainer Saban Uzun sieht Team aus Außenseiter
Als Grund nannte der Coach, der den Zweitligisten auch bis ins DFB-Pokal-Halbfinale führte, die Mehrfachbelastung seiner Spielerinnen. Viele hätten einen zusätzlichen Beruf: „Da unterscheidet der Körper nicht zwischen Fußballbelastung und Arbeitsstress und was auch immer dann noch dazu kommt. Deswegen muss man das immer ganzheitlich betrachten.“
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Für das Premierenjahr in der Bundesliga sieht Uzun die Mannschaft als Außenseiter. „Wir werden viele Erfahrungen sammeln, die uns dann hoffentlich im zweiten Jahr weiterhelfen werden.“
Man müsse aufmerksam und hellhörig sein, um möglichst alles im ersten Jahr aufzusaugen. „Wir werden wahrscheinlich einiges an Lehrgeld bezahlen. Ich erwarte spannende Spiele, auch hier am Cottaweg, mit unseren Fans im Rücken und dass wir so schnell wie möglich unser Ziel erreichen“, sagte der 36-Jährige.
Dass mittlerweile immer mehr Männer-Bundesligisten auch in eine Frauen-Abteilung investieren, sieht Uzun als Entwicklungsprozess, ist aber vor allen den Pionieren des Frauen-Fußballs dankbar.
„Wir wären nicht an dem Punkt, an dem wir heute sind, ohne diese Vereine, die so viel ehrenamtliches Engagement und Herzblut reingesteckt haben. Ich komme selbst aus so einem Verein. Ohne dieses Fundament wären wir nicht hier. Die Frage ist aber, wo wir hin wollen. Und da denke ich, ist dieser Schritt unausweichlich.“