Rückrundenstart gegen Bayern München RB-Frauen senden „Signal” an die Konkurrenz aus
RB Leipzigs Frauen arbeiten sich weiter Schritt für Schritt empor. Was Sportdirektorin Viola Odebrecht in der Rückrunde erwartet.
Leipzig – Viola Odebrecht schaute zum Ende der mehr als sechswöchigen Winterpause in der Frauenfußball-Bundesliga beim Abschlusstraining noch einmal genau hin, ehe RB Leipzig an diesem Sonntag den Deutschen FC Bayern München empfängt (18.30 Uhr).
Die Sportdirektorin hat in der Transferphase das geschafft, woran ihr Kollege Marcel Schäfer noch arbeitet und zwei starke Zugänge für die Offensive verpflichtet: Die Isländerin Emilia Asgeirsdottir und die Japanerin Mai Kadowaki sind variabel einsetzbare, spielstarke Stürmerinnen. „Das ist schon ein Signal. Wir haben jetzt mit Emilia und Mai einfach deutlich größere Flexibilität und wollen gezielter nach vorn agieren, schwerer ausrechenbar sein”, sagt die Weltmeisterin von 2003 im Gespräch mit MZ/RBlive.
„Auf Platz sechs voll im Soll”
Als Tabellensechster befinde sich RB in der zweiten Saison im Oberhaus mit zehn Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze zwar scheinbar „im tabellarischen Niemandsland, aber auf Platz sechs sind wir voll im Soll”, sagt Odebrecht.
Unter dem neuen Coach Jonas Stephan war RB mit einer veränderten Spielidee in die Saison gestartet, die mehr der Klubphilosophie folgen soll. In einigen Spielen, so Odebrecht, habe man diese bereits gesehen, „aber noch nicht in der Konstanz, wie wir uns das vorstellen”. So feilte das Team in der Winterpause unter anderem an der Körpersprache nach Rückständen und am Gegenpressing-Verhalten nach Ballverlusten. „Das werden wir in der Rückrunde Woche für Woche mitnehmen und hoffentlich auf dem Platz sehen”, sagt sie.
Nächstes Jahr schon um die Champions-League-Plätze mitspielen?
Mit der Arbeit des jungen Trainers sei sie generell sehr zufrieden, „wie er die Aufgabe angenommen hat, mit seiner Kommunikation auf und neben dem Platz, seinem Sachverstand und den Visionen, die er hat, wie wir unsere Spielidee weiterentwickeln und besser werden wollen – mit dem Ziel dann auch irgendwann in der Champions League antreten zu können”, lobt die 41-Jährige.
Champions League ist das Stichwort – denn in die „Königsklasse” wollen die Leipzigerinnen bis 2027 vordringen. „Ich würde auch nicht Nein sagen, wenn wir nächstes Jahr schon um die Champions-League-Plätze mitspielen”, sagt Odebrecht, betont aber: „Das ist nicht das sportliche Ziel.” Mit dem Aufstieg habe die Leiterin der noch jungen Frauenabteilung im Klub gemerkt, dass sich auch das Drumherum entwickeln müsse. Die RB-Frauen wollen „nachhaltig wachsen, um langfristig ein Verein für die Spitzenplätze zu sein. Wir sind definitiv im Plan.”
Gegen Bayern für eine Überraschung sorgen
Im Hinspiel setzte es in München eine 2:6-Pleite für Leipzigs Frauen. Im Rückspiel nun wollen die Leipzigerinnen ein unangenehmerer Gegner sein. „Wir möchten die Bayern schon ärgern, einen Punkt mitnehmen, wenn alles gut läuft, für eine Überraschung sorgen”, sagt Odebrecht kämpferisch. „Das Spiel soll kein Selbstläufer für Bayern werden. Wenn wir einen guten Tag haben, wenn alle Spielerinnen das abrufen, was sie können, sind wir durchaus in der Lage, ein solches Topspiel zu gewinnen.”