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Gulacsi über neuer "Fachlich gesehen ist er kein Orientierungspunkt"

Vor dem Duell mit dem FC Bayern spricht RB Leipzigs Torhüter und Kapitän Peter Gulacsi über Münchens Keeper Manuel Neuer. Er schätzt ihn sehr, benennt aber andere Idole und betont Unterschiede im jeweiligen Torwartspiel

Von RBlive/hen, dpa Aktualisiert: 04.02.2022, 14:07

RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi hält sehr viel von seinem Bayern-Kollegen Manuel Neuer - seine Idole sind aber Petr Cech und Edwin van der Sar. "Er ist über zehn Jahre gesehen der Beste. Trotzdem ist er nicht unbedingt ein Orientierungspunkt im fachlichen Sinne", sagte Gulacsi in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" über den Münchner Weltklasse-Keeper und begründete das: "Weil wir unterschiedliche Torwarttypen sind. Es sind nur Kleinigkeiten, aber wir haben einen unterschiedlichen Stil."

Wie Mbappé und Neymar

"Bei mir geht es um bewußte Entscheidungen", führte der Ungar weiter aus, "um die Positionierung auf dem Feld und klare Kontrolle." Neuer, tue dies auch, so Gulacsi weiter, "trotzdem ist er ein wenig intuitiver, spielerischer." Das sei wie bei den beiden Pariser Stürmern Kylian Mbappé und dem Ballkünstler Neymar, "nur im Tor". Vieles, was andere Keeper sich aneignen müssten, habe Neuer einfach. "Das ist pures Talent".

Gulacsi ist Kapitän des sächsischen Fußball-Bundesligisten, er gehört zu den besten Keepern der Liga, agiert aber unauffällig. "Es gab Zeiten, da hätten wir darüber reden können, ob ich mich unterbewertet fühle", sagte der 31 Jahre alte Ungar auf eine Frage zu seinem Status und der Anerkennung.

"Es gibt sehr viele sehr gute Torhüter in der Bundesliga, und ich bin mir sicher, dass die Leute wissen, dass ich einer davon bin", meinte der RB-Torwart. "Das ist mir auch wichtig, denn Leipzig gehört zu den besten Clubs der Liga, und dann sollte auch der Leipziger Torwart zu den Besten gehören - das ist mein Anspruch."

"Das wird das Spiel nicht entscheiden"

Unabhängig von Neuer versuche er, "das Torwartspiel nicht als direktes Duell zu sehen, aber grundsätzlich will man immer besser sein als der andere", sagte Gulacsi, der seit 2015 bei RB spielt. "Dieser Antrieb gehört dazu."

Am Samstag treffen beide Torhüter zum 13. Mal aufeinander. Gulacsi konnte mit RB nur eines dieser Duelle gewinnen. Ein Handicap, das der Nationaltürhüter Ungarns mit der "Weltklasse" des Gegners begründet: Erfahrung und Routine im Umgang mit Topspielen.

Neben dem Wiedersehen mit Neuer gibt es auch eines mit Ex-Trainer Julian Nagelsmann. Dass man sich kenne, meinte Gulacsi, gebe beiner der beiden Mannschaften einen Vorteil. "Natürlich wissen wir, wie Julian über das Spiel denkt", sagte Gulacsi. "Aber das gilt umgekehrt ja genauso. Er kennt uns auch und kann jeden Spieler sehr gut einschätzen." Dass man sich also gut kenne, werde "das Spiel nicht entscheiden".