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RB LeipzigAbwehrmisere bei RB Leipzig: Wer ersetzt Tyler Adams?

Von Martin Henkel, Ullrich Kroemer 14.02.2020, 14:05
Ersatz für Adams? Amadou Haidara und Nordi Mukiele (r.)
Ersatz für Adams? Amadou Haidara und Nordi Mukiele (r.) Imago/Oicture Point LE

Tyler Adams fällt aus. Vermutlich für drei Wochen. Der US-Amerikaner zog sich einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Nichts großes, bemerkte RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann zwar, eine kleine Einblutung, aber drei Spiele ist er Minimum weg.

Nagelsmann über Mukiele: „Mit dem Fokus im Hier und Jetzt bleiben”

Das zog vor dem Spiel gegen Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr) die Frage nach sich: Wer ersetzt ihn? Beziehungsweise auf welcher Position? Adams spielte zuletzt mal Rechtsverteidiger, mal auf der Sechs zentral vor der Abwehr. Beides „sensible Positionen aktuell”, wie Nagelsmann mit Blick auf die angesichts des Lazaretts wenigen verbliebenen Optionen stirnrunzelnd sagte.

Der Chefcoach beantwortete die Frage mit drei Personalien: Auf Rechts stünde Nordi Mukiele bereit, sollte Lukas Klostermann in der Innenverteidigung spielen müssen, was spätestens gegen Tottenham Hotspur in der Champions League kommenden Mittwoch der Fall sein wird, wenn Dayot Upamecano gelbgesperrt fehlt.

Er ist ein großes Talent, manchmal vergisst er das ein bisschen

Julian Nagelsmann über Nordi Mukiele

„Wir haben mit Nordi einen sehr talentierten Spieler, der das auf Außen übernehmen kann", sagte Nagelsmann, stand aber sofort vor dem Thema, dass der Franzose bei ihm nicht konstant zum Einsatz kommt. „Er muss mit dem Fokus einfach im Hier und Jetzt bleiben, dann hat er außergewöhnliche Qualitäten und könnte jedes Spiel von Beginn an bestreiten”, fügte Nagelsmann deshalb hinzu und präzisierte: „Er ist ein großes Talent, manchmal vergisst er das ein bisschen, deswegen spielt er nicht immer.”

Mukiele dürfte also in den kommenden Spielen eine Alternative sein. Was aber passiert dann auf der Sechs, wo man mit Diego Demme eine Stammkraft im Winter nach Neapel ziehen ließ? Das rächt sich jetzt. Adams ist raus, Kevin Kampl fehlt weiterhin verletzt und „kommt nicht vor Tyler wieder zurück”, wie Nagelsmann bestätigte. Konrad Laimer darf gegen Bremen keine weitere Gelbe Karte bekommen, dann muss er ein Spiel aussetzen, sonst wird es „irgendwann ein bisschen dünn”, so der RB-Coach.

Sabitzer „ballsicherer” auf der Sechs?

Bleiben Amadou Haidara, der noch kein einziges überzeugendes Spiel in dieser Saison auf der Position abgeliefert hat. Und Marcel Sabitzer, der Laimer zuletzt unterstützte und derzeit erste Wahl ist, obwohl er eigentlich ein bis zwei Reihen weiter vorn spielt. „Mit ihm haben wir einen offensiv denkenden Spieler auf der Sechs, der fußballerisch sehr gut ist und konnten dadurch häufig noch einen Stürmer oder Mittelfeldspieler mehr bringen, ohne einen dafür zu opfern”, erklärte Nagelsmann.

Zudem passe Sabitzer sehr gut zu Konrad Laimer. „Sie sind beide ähnliche Typen, deren größte Stärken die Mentalität und die Gier bei der Balleroberung sind”, betonte Nagelsmann, und verstünden sich auch außerhalb des Spiels gut, was immer auch Energien auf dem Platz bringe. Nagelsmann sieht Sabitzer in seiner defensiven Rolle sogar „ballsicherer als auf der Acht. Er hat viele gute Ideen und Spielverlagerungen und die Qualität, Bälle zu erobern”, meint der Trainer.

Dabei hat sich Sabitzers Passquote eher verschlechtert, seitdem er defensiver spielt:

Doch Nagelsmann wird den Österreicher auch weiterhin defensiver aufbieten, um weiter vorn Platz für Christopher Nkunku und Dani Olmo zu haben. Gegen Bayern München habe Sabitzer „wie ein Trainer auf dem Platz” gewirkt: „Er hat viel gecoacht, hat die Jungs nach vorn gepeitscht, hat Timo Werner mal erklärt, wie der Übergang zum hohen Pressing funktioniert”, beobachtete Nagelsmann. „Das macht er auf der Zehn nicht, weil er sich da in einem engen Raum befindet, er sieht nicht so viel vom Feld.”  

Sabitzer möge die Position auch: „Es ist eine tragende Rolle, auch wenn er ein klein bisschen lieber auf der Acht oder Zehn spielt. Aber ihm bricht kein Zacken aus der Krone, wenn er etwas weiter hinten spielt”, so der 32-Jährige.

Nagelsmann: „Das müssen wir jetzt überbrücken”

Das Fazit nach der Hiobsbotschaft um Adams lautete also: „Das kriegen wir schon kompensiert. Das müssen wir jetzt überbrücken und auskurieren”, sagte Nagelsmann, klang aber nicht vollständig überzeugt. Gerade vor dem wichtigen Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League stellt sich die Abwehr von allein auf.

Mögliche Aufstellungen:

Gegen Werder Bremen: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Halstenberg – Mukiele, Sabitzer, Laimer, Angelino – Nkunku (Forsberg) – Olmo (Schick), Werner.

Gegen Tottenham (Upamecano gelbgesperrt): Gulacsi – Mukiele, Klostermann, Halstenberg – Sabitzer, Haidara, Laimer, Angelino – Nkunku, Schick (Olmo), Werner. (RBlive/mhe/ukr)