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RB LeipzigKnapper Sieg gegen Osnabrück: RB Leipzig erreicht zweite Pokalrunde

Von Ullrich Kroemer 11.08.2019, 19:31
Erleichterung über den knappen Erfolg gegen Osnabrück: RB Leipzigs Spieler.
Erleichterung über den knappen Erfolg gegen Osnabrück: RB Leipzigs Spieler. Imago/osnapix

Der Saisonauftakt im DFB-Pokal begann für RB Leipzig mit einem kleinen Umweg. Weil laut Augenzeugen etwa 80 Ultras des VfL Osnabrück die Buseinfahrt dicht gemacht hatten und auch jede Menge andere Osnabrücker Fans in der Einfahrt des Stadions Bremer Brücke standen, leitete die Polizei den RB-Bus ohne großes Aufsehen einen Eingang weiter, sodass die Leipziger fast pünktlich ins Stadion kamen. Ein friedliches Blockädchen in der Stadt des westfälischen Friedens.

Nagelsmann überrascht mit Startelf

Im Spiel kurz darauf kamen beide Team ohne Umschweife und mit offenen Visieren sofort zur Sache. Nach einer temporeichen und attraktiven ersten Hälfte stand es bereits nach einer halben Stunde 3:1 für RB. Angesichts dieser frühen Führung gerieten die Leipziger in der zweiten Hälfte noch reichlich in Bedrängnis, ehe das 3:2 (3:1) im ersten Pflichtspiel der Saison und der Einzug in die zweite Pokalrunde feststanden.

Trainer Julian Nagelsmann hatte sich bei seinem Debüt für RB für anderthalb Überraschungen in der Startelf entschieden. Dass Ersatztorhüter Yvon Mvogo für Peter Gulacsi im Tor stehen würde, hatte der Fußballlehrer schon angedeutet. Wann, wenn nicht im Pokal, sollte der unzufriedene Schweizer, der keinen neuen Verein gefunden hatte, Einsatzzeit bekommen? Zudem bot der neue Chefcoach keinen nominellen Linksverteidiger auf, sondern vertraute Konrad Laimer die für ihn ungewohnte linke Abwehrseite an.

RB begann deutlich engagierter, spritziger und ideenreicher als zuletzt in den Vorbereitungsspielen. Dass Osnabrück sich nicht hinten reinstellte, sondern ebenfalls mutig sowie erstaunlich passsicher und kombinationsstark mitspielte, bot den Gästen deutlich mehr Räume als noch in den Tests gegen Aston Villa. Gerade in der Anfangsphase unterliefen den Hausherren auch einfache Ballverluste. So wie vor dem 0:1, als der äußerst präsente Zugang Christopher Nkunku aus der Distanz abzog, Timo Werner nachsetzte und schließlich Marcel Sabitzer mit einem satten Schuss aus wenigen Metern vollstreckte (7.).

Erneuter Dämpfer für heißblütige Westfalen

Den VfL warf das keineswegs aus der Bahn. Nach einem Einwurf ließen sich erst Lukas Klostermann, dann Kapitän Willi Orban düpieren, sodass Stürmer Etienne Amenyido ausglich (9.). Das enge, alte, ohnehin laute Stadion bebte. Die Zuschauer auf den oberen Sitzen trommelten an die Wellblechwände.

Nach einer Osnabrücker Drangphase, in der keinesfalls ein Klassenunterschied zwischen „Königsklasse” und 2. Liga zu sehen und Mvogo mehrfach gefordert war, sorgte RB mit einem Doppelschlag für vermeintlich klare Verhältnisse. Yussuf Poulsens Kopfball konnte VfL-Keeper Nils Körber noch parieren, Klostermanns Nachschuss aus Nahdistanz nicht mehr (29.). Der Osnabrücker Schlussmann ärgerte sich, weil er den Ball wie schon beim ersten Treffer nicht unter Kontrolle bekam.

Beim dritten Leipziger Tor in Hälfte eins war der Tormann machtlos. Yussuf Poulsen hatte den Ball bei einem Konter nach Anspiel aus dem Mittelfeld nicht nur behauptet, sondern auch noch per Traumvorlage auf Sabitzer weitergeleitet, der halbrechts im Strafraum Billard mit dem langen Torpfosten spielte und zum 3:1 traf (31.). Für die heißblütigen Westfalen bedeutete der erneute Rückstand nur einen kurzen Dämpfer.

Denn die Männer in Lila steckten nicht auf, während RB abbaute. In der gesamten zweiten Hälfte drängte Osnabrück mutig und mit enormen läuferischen und kämpferischen Aufwand weiter. Den Ex-Kieler Marc Heider, der allein auf Mvogo zueilte, konnte Orban in höchster Not stoppen (56.). RB war mit Verteidigungsarbeit beschäftigt und hatte nur wenig Chancen. Poulsen setzte einen Kopfball völlig freistehend neben das Tor (63.), Werner vergab eine einhundertprozentige Gelegenheit, als er bei einer von Poulsen durchgelassenen Hereingabe an Torwart Körber scheiterte (64.).

Als Referee Tobias Stieler auf Strafstoß entschied, weil Lukas Klostermann den Ball mit der Hand gespielt hatte, und der eingewechselte Marcos Alvarez zum Anschluss verwandelte (74.), wackelte das Stadion erneut. So lag die Sensation bis zuletzt in der Luft, doch die Leipziger hielten dagegen und retteten den knappen Vorsprung. Eine perfekte Vorbereitung für den scharfen Start in der Bundesliga am kommenden Sonntag bei Union Berlin. (RBlive)