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  5. "Im Bereich Fanbetreuung eine glatte Sechs": RB Leipzigs Fans kritisieren Ausscheiden von Ex-Capo Sebastian als Fanbetreuer

"eine glatte Sechs" RB-Fans kritisieren Ausscheiden von Ex-Capo Sebastian als ehrenamtlicher Fanbetreuer

Von Thomas Fritz Aktualisiert: 10.05.2022, 17:37
Sebastian, hier im Jahr 2016 am Mikro in Sektor B, war bis 2019 einer der Capos bei RB Leipzig.
Sebastian, hier im Jahr 2016 am Mikro in Sektor B, war bis 2019 einer der Capos bei RB Leipzig. IMAGO / motivio

Trotz vieler Beteuerungen der Klubführung kehrt bei der Fanbetreuung von RB Leipzig einfach keine Ruhe ein. Nun hat Ex-Vorsänger Sebastian, der in den vergangenen zwei Jahren ehrenamtlich in der Fanbetreuung gearbeitet hat, seine Tätigkeit beendet. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass der frühere Capo festes Mitglied des Teams um Leiter Torsten Hahmann werden sollte, schreibt der OFC Bulls Club in einem Statement.

Der Verein gelobe "seit Jahren Besserung und bleibt bis heute das Meiste schuldig", kritisiert der Fanclub. Fannähe, Engagement und vor allem Kompetenz würden vergrault. "Von uns gibt es dafür am Ende der Saison im Bereich Fanbetreuung eine glatte Sechs!".

Was sagt Sebastian zum Ende der Tätigkeit bei RB Leipzig?

Auch Holger Miersch, Vorsitzender des Beirats des Fanverbands, kritisiert in einem Schreiben an die Fans den Umgang mit Sebastian. "In anderen Vereinen wäre er so etwas wie eine Idealbesetzung gewesen. Abgeschlossene Ausbildung, langjährige Kenntnis der Fanszene (solang diese eben existiert), bekannt bei Jung und Alt, immer bereit zu vermitteln und für alle ein offenes Ohr". Miersch nennt dessen Entscheidung zu gehen "nach 2,5 Jahren reinem Ehrenamt wohl alternativlos."

Auch Sebastian selbst äußerte sich in einem Statement zu seinem Ausscheiden. Er ließ die genauen Gründe zwar ein Stück weit offen, kritisierte zugleich den Umgang des Vereins mit der organisierten Fanszene. "Ich appelliere eindringlich daran, dass der Fan bzw. Fanthemen dabei niemals liegen bleiben dürfen! Die Fans sind die Grundlage des Vereins."

Mintzlaff hatte Probleme bei der Fanbetreuung schon 2019 zur Chefsache erklärt

Die teilweise Vernachlässigung von Fanbelangen führt aus Sicht des Ex-Capos zu fehlender Identifikation mit RB - was wiederum fehlende Emotionen verursache. "Unsere Fanszene, egal ob Rasenballisten, Fanverband oder anders organisiert, hat ein riesen Potential an Kreativität und Ideenreichtum. Dafür muss man aber auch mal mutig sein und einander vertrauen." Es sei nicht alles planbar und das müsse es auch nicht sein.

Nach dem Ausscheiden von Axel Ackermann aus der Fanbetreuung im Jahr 2020 sei in mehreren persönlichen Gesprächen mit Oliver Mintzlaff eine Aufstockung des Teams versprochen worden, so Holger Miersch vom Fanverband. Gekommen sei seither nur Mandy Voigt als Ersatz für Ackermann. Die zwei zugesagten neuen hauptamtlichen Stellen seien bis heute nicht besetzt worden. "Die Möglichkeit, einen wirklich geeigneten Kandidaten langfristig zu binden", so Mierschs ernüchterndes Fazit mit Blick auf die Personalie Sebastian, "hat man sich nun genommen."

Bei der Besetzung der hauptamtlichen Fanbeauftragten hatte es seit dem Abgang von Enrico Hommel 2017 kaum Konstanz bei RB gegeben. Obwohl Geschäftsführer Oliver Mintzlaff das Thema schon vor drei Jahren zur Chefsache erklärt hatte.