"RB ist wichtiger als WM" Marcel Halstenberg stärkt Domenico Tedesco den Rücken
Domenico Tedesco steht nach der Pleite gegen Eintracht Frankfurt stark in der Kritik, aber sein Abwehrspieler Marcel Halstenberg steht nun im Interview mit dem Kicker (Montag) für ihn ein.
Die Kritik an Tedesco ist nach der 0:4-Pleite der Sachsen bei Eintracht Frankfurt am Samstagabend lauter geworden. RB, das am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) zum Auftakt der Champions League auf Schachtjor Donezk trifft, sammelte in den ersten fünf Bundesliga-Spielen nur fünf Punkte und ist Tabellen-Elfter.
RB-Verteidiger Marcel Halstenberg hält die Debatten um Trainer Domenico Tedesco aber für unangebracht. "Man sollte nicht gleich immer alles infrage stellen, nur weil wir ein paar Anfangsschwierigkeiten hatten. Und die Trainerdiskussion finden wir ohnehin alle sehr übertrieben", sagte der 30-Jährige dem Kicker (Montag).
Mannschaft hält am Stil des Trainers fest
Im Umfeld wird bereits spekuliert, Tedesco dürfe sich zum Start der Königsklasse keine weitere Niederlage erlauben. Mit dem früheren Gladbacher und Dortmunder Trainer Marco Rose, der einst Schwesterklub RB Salzburg trainierte und in Leipzig lebt, wird sogar schon ein möglicher Nachfolger ins Spiel gebracht. Halstenberg wies Zweifel an Tedescos Marschroute zurück. "Wir als Mannschaft halten fest an dem Spielstil, den der Trainer gewählt hat. Wir wollen den Ball haben, den Gegner dominieren und uns so Torchancen herausspielen", sagte er. Davon, dass die Mannschaft bereits gegen den Trainer spielt, kann also keine Rede sein.
"Taktisch war das grandios"
Zudem nahm er den Coach persönlich in Schutz. "Er ist ein Mensch, der sich viele Gedanken macht und mit allen Spielern redet. Und taktisch war es grandios von ihm, wie er nach dem Trainerwechsel vieles verändert hat, fußballerisch den Wert auf Ballbesitz legte und probierte, die Mannschaft mit einer dominanten Spielweise zu stärken. Mit ihm sind wir zu unseren Stärken zurückgekehrt."
Trotz mehr als einjähriger Abstinenz von der Nationalmannschaft hat Marcel Halstenberg auch die Teilnahme an der Fußball-WM in Katar noch nicht abgeschrieben. "Klar ist mit der Zeit die WM etwas weiter weg gerückt, aber ebenso klar ist mein Anspruch, auf höchstem Niveau zu spielen. Ich war bei der EM dabei, die WM wäre ein Traum. Deshalb bleibt sie im Hinterkopf", sagte der 30-Jährige. Halstenbergs aktuell letzter DFB-Einsatz war im EM-Gruppenspiel gegen Portugal im Juni vergangenen Jahres. Allerdings muss er sich durch die Leistungen bei RB erst dafür qualifizieren.
Und: Wichtiger sei für ihn, dass "wir im Verein erfolgreich sind". An dieser Stelle hakt es bei Leipzig, das erst am Samstag 0:4 in Frankfurt verlor und nach fünf Spielen erst einen Sieg auf dem Konto hat. Den schwachen Start machte Halstenberg in dem vor dem Frankfurt-Spiel geführten Gespräch daran fest, dass "noch nicht alle physisch bei 100 Prozent waren". Gründe dafür seien Verletzungen und die vielen Länderspiele in der Sommerpause.