Rotsünder musste in der Kabine leiden Pokalsieger schlafen besser: Halstenberg über den ersten Titel
Marcel Halstenberg hat nach langer Zeit bei RB Leipzig endlich einen Titel gewonnen. Jetzt schläft er besser und dürfte wohl auch demnächst seinen Vertrag verlängern.
Er war vor einem Jahr fast weg aus Leipzig, hatte private Tiefschläge zu verkraften und musste sich von einer langwierigen Verletzung erholen. Am Ende einer harten Saison wurde der 30-Jährige nun mit dem DFB-Pokalsieg belohnt, obwohl gerade er ihn sogar noch in große Gefahr gebracht hatte. Der Nationalspieler erklärte anschließend seine Gedanken zum Zustandekommen des ersten Titelgewinns von RB Leipzig.
Halstenberg sieht Rot, RB Leipzig "badet die Scheiße aus"
57 Minuten waren gespielt, da musste er in ein folgenschweres Laufduell. Schiedsrichter Stegemann ließ nach einem vermeintlichen Foul an Simakan im Freiburger Strafraum weiterspielen, der Sportclub befreite sich mit einem langen Ball auf Lucas Höler. Weder der, noch Halstenberg erwischten die Kugel im Luftkampf, sodass die beiden nun um die Wette sprinteten. Halstenberg zog den Kürzeren auf der Außenbahn und hätte den Stürmer ins Eins-gegen-Eins mit Péter Gulácsi gehen lassen müssen. Stattdessen brachte er ihn mit einem Zupfer an der Schulter zu Fall und sah dafür folgerichtig Rot. "Das war eine Katastrophe. Ich war sehr sauer auf mich", so Halstenberg über die Situation, die fast den Titel gekostet hätte. Wenn nicht die Mannschaft nochmal aufgedreht hätte. "Ich bin froh, dass wir so ein geiles Team haben, das 60 Minuten in Unterzahl für mich die Scheiße ausbadet. Ich werde jetzt zwar immer wieder vorgeführt, aber das passt schon."
DFB-Pokal lässt besser schlafen
RB packte schließlich den Ausgleich und gewann das Elfmeterschießen, für Halstenberg bange Minuten. Aber am Ende durfte er endlich einmal eine Trophäe in den Berliner Nachthimmel recken. "So ein Titel ist was ganz besonders. Mit meinen 30 Jahren ist es einfach schön, den Pott in der Hand zu halten." Das war lange sein erklärtes Ziel und beinahe hätte es gar nicht mehr geklappt. "Jetzt bin ich etwas beruhigt und schlafe vielleicht etwas besser, wenn ich mir ihn als Replika ins Wohnzimmer stelle."
Mintzlaff lässt Halstenberg "nicht vom Hof"
Vielleicht kommt ja auch noch einer hinzu. Die Aussicht auf einen Zuschlag hat sich bei ihm deutlich verbessert, das bekräftigte RB-Boss Oliver Mintzlaff nun auch am Rande der Zeremonie im Leipziger Rathaus. "Wir lassen dich eh nicht vom Hof. Sondern hoffen, dass du auch im kommenden Jahr weiter den fantastischen Weg mit RB Leipzig gehst. Es ist mir sehr wichtig zu sagen, dass du einen großen Anteil an diesem Erfolg hast", so Mintzlaff zum Thema der anstehenden Vertragsverlängerung, an der auch die rote Karte nichts ändern konnte.
Mintzlaff: "Gomez sagte, das Ding gewinnen wir jetzt"
Gerade die Leistung in Unterzahl zeugte vom Willen der RBler, den dritten Anlauf auf den Pokal nicht erneut verstreichen zu lassen. "Die Mannschaft hat gezeigt, was es heißt Mentalität zu zeigen, zu kämpfen, aufzustehen, weiterzumachen. Nach der roten Karte sagt Mario Gomez zu mir, das Ding gewinnen wir jetzt!", so der RB-Chef.