RB Leipzig2:0 gegen Gladbach: Werner macht im Spitzenspiel den Unterschied
RB Leipzig hat das Verfolgerduell in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Ein „Doppelpack“ von Timo Werner sorgte am Sonntag für ein verdientes 2:0 der „Roten Bullen“. Aus dem Stadion berichtet Ullrich Kroemer
Leipzigs durchnässte Spieler hatten nach einer furiosen Energieleistung kaum noch die Kraft, sich über den Triumph zu freuen. Nach zuletzt zwei Niederlagen meldeten sich die Leipziger pünktlich zum Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 2:0 (2:0)-Erfolg zurück.
41.939 Zuschauer im ausverkauften Stadion sahen gegen den Tabellenzweiten in der ersten Hälfte ein Chancen-Feuerwerk. Durch den hoch verdienten Erfolg im Sechs-Punkte-Spitzenspiel hat RB seine Champions-League-Ambitionen nachhaltig untermauert. Ein Saison-Meilenstein.
RB begann im Vergleich zum 0:1 in Salzburg mit acht neuen Spielern. Nur Dayot Upamecano, Timo Werner und Bruma blieben im Kader. Und das Wichtigste: Leipzigs Mittelfeld mit Diego Demme, Kevin Kampl und Marcel Sabitzer war wieder zurück. Dementsprechend spielten die Leipziger auch wie ausgewechselt und begannen wie aufgedreht.
Timo Werner sorgt für Leipziger Blitzstart
RB nutzte untypischerweise gleich seine erste Chance, als Marcel Sabitzer mit Timo Werner Doppelpass spielte und den Ball durch die Beine seines Gladbacher Gegenspielers zurück zu Werner spitzelte, dessen Schuss links unten einschlug (3.). Ein Blitzstart für die Leipziger, die weiter drückten und den Tabellenzweiten anfangs an die Wand spielten.
Die Borussia war überrascht von der Leipziger Wucht, brauchte etwa 20 Minuten, ehe sie selbst gefährlich wurde. Thorgan Hazard steckte einen Ball zu Lars Stindl durch, dessen Schuss Peter Gulacsi hervorragend parierte (21.). Zehn Minuten später war es erneut Stindl, der nach Flanke von Oscar Wendt den Leipziger Schlussmann zu einer Glanzparade zwang (31.). RB spürte, dass die Partie zu entgleiten drohte und wurde wieder bestimmender.
Poulsen bereitet perfekt für Werner vor
Sabitzer prüfte Gladbachs Schlussmann Yann Sommer mit einem Schuss aus Nahdistanz (37.), ehe Werner gegen die zu weit aufgerückte Borussen-Abwehr konterte; seinen Knaller aus spitzem Winkel hielt Sommer ebenfalls (44.). Kurz darauf schlug der Doppelpack-Spezialist erneut zu und erhöhte Sekunden vor der Pause zum 2:0 (45.+1). Yussuf Poulsen hatte einen langen Ball von Upamecano geschickt mitgenommen und Sommer umkurvt, ehe der von der linken Seite einlaufende Werner vollendete. Der achte Ligatreffer des Nationalstürmers – und alle hatte er per Doppelpack erzielt.
Damit krönte Werner eine glanzvolle erste Hälfte, in der Rasenballsport mit komplett veränderter Körpersprache und spielerischem Vermögen auftrat. So viele Chancen, wie sich die Hausherren in dieser ersten Hälfte erspielten, hatten sie in den beiden zuvor verlorenen Spielen insgesamt nicht.
RB Leipzig überzeugt mit Laufstärke und Tempo
Dem zuvor verletzten Trio war überhaupt nicht anzumerken, dass es unter der Woche kaum trainiert hatte. Leipzigs Mannschaftsleistung wirkte energiegeladen (Laufleistung: 122 Kilometer!) und geschlossen; Ausfälle wie zuletzt etwa Jean-Kévin Augustin oder Nordi Mukiele, der gar nicht im Kader war, gab es nicht.
Gladbach reagierte in der zweiten Hälfte beeindruckt vom zweiten Gegentor und Leipzigs Spielkontrolle. Zwar machten die über 4000 mitgereisten Gästefans nach dem anfänglichen Trillerpfeifen- und Schweigeprotest gegen die Montagsspiele nun Stimmung. Doch auch Gladbachs Support fehlte ähnlich wie dem Vortrag der Gäste auf dem Rasen die Überzeugung.
Hazards Fernschuss, den der abermals starke Gulacsi parierte, war das erste Lebenszeichen in Hälfte zwei (65.). Sabitzer und Poulsen (90.+1) hätte für RB noch erhöhen können (55., 82.). Doch das schmälerte Leipzigs Glanzleistung – erst offensiv wie entfesselt, dann defensiv stabil – keineswegs.
Statistik: RB Leipzig – Borussia Mönchengladbach 2:0 (2:0)
RBL: Gulacsi – Klostermann, Konate, Upamecano, Halstenberg – Demme – Sabitzer, Kampl (83. Ilsanker) – Bruma (69. Laimer) – Poulsen, Timo Werner (90. Cunha). – Trainer: Rangnick
Mönchengladbach: Sommer – Lang (77. Raffael), Elvedi, Jantschke, Wendt (77. Cuisance) – Strobl – Neuhaus (60. Traore), Zakaria – Hazard, Stindl, Plea. – Trainer: Hecking
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Timo Werner (3.), 2:0 Timo Werner (45.+1)
Zuschauer: 41.939 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Demme (3), Upamecano (2) – Stindl, Zakaria (4)
Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):
Torschüsse: 16:10
Ecken: 5:4
Ballbesitz: 46:54 %
Zweikämpfe: 108:105