Aufregung um Choreo Klopp "im Fadenkreuz" von Kieler Fans: Wer noch?
Beim 2:0 von RB Leipzig in Kiel zeigten Fans des KSV eine Choreo, die unter anderem den neuen Head of Global Soccer bei Red Bull, Jürgen Klopp, als Investor und Totengräber des Profi-Fußballs verunglimpft.
Kiel/Leipzig/hen – Die Fans von Holstein Kiel sind beim Bundesligaspiel gegen RB Leipzig (0:2) mit einem kritischen Banner aufgefallen. Anhänger der "Störche" präsentierten auf der Westtribüne ein Plakat, das Jürgen Klopp (Global Head of Soccer bei Red Bull), Martin Kind (ehemaliger Geschäftsführer bei Hannover 96), Dietmar Hopp (Ex-Mäzen bei der TSG Hoffenheim) und Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff im Fadenkreuz zeigte. Das Quartett wurde als "Totengräber des deutschen Fußballs" beschimpft.
Kiel verurteilt Choreo
Über dem Banner hielten die Fans ein großes Plakat in Form eines Grabsteins hoch, auf dem der Schriftzug "50+1" stand. Im deutschen Vereinsfußball ist "50+1" die Formel für eine verpflichtende Mehrheit des Vereins und damit der Mitgliederversammlung als höchstem Entscheidungsgremium bei einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit mit Investoren.
Kiels Vereinspräsident Steffen Schneekloth verurteilte am Abend den "Inhalt der Choreografie auf das Schärfste, Personen ins Fadenkreuz zu stellen, ist nicht zu akzeptieren". Der Verein stehe "für Toleranz, Offenheit und Respekt. Die Art und Weise, wie hier mit Menschen umgegangen wird, akzeptieren wir nicht und entschuldigen uns mit aller Deutlichkeit bei den diffamierten Personen."
RB-Trainer Rose: "hohles Zeug"
Holstein werde "den Vorfall zeitnah intern untersuchen, analysieren und behält sich entsprechende Maßnahmen vor", fügte er hinzu. Die Choreografie sei weder genehmigt noch angemeldet gewesen. "Die Initiatoren beschädigen den Verein, den sie vorgeben zu unterstützen, in der bundesweiten Wahrnehmung".
Die Fadenkreuze waren erst vier Minuten nach dem Anpfiff entfernt worden, nach zehn Minuten wurde der Rest eingerollt. "Ich finde es mega smart, wenn wir allen Dummköpfen nicht die Plattform geben, sondern einfach nicht drüber reden", sagte Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Spiel. Er wertete das Plakat als "hohles Zeug".