Fanproteste befürchtet Kein Ergebnis, keine Torschützen: Test gegen Aue gibt es offiziell nicht
Der Drittligist hält an dem Übungsspiel gegen RB fest, will aber nicht, dass es publik wird. Die Angst vor dem Unmut der Fans ist groß.
Leipzig/hen – RB Leipzig testet an diesem Freitag Erzgebirge Aue. Normal für die Zeit der Vorbereitung auf die neue Saison, möchte man meinen. Doch an diesem Spiel ist überhaupt gar nichts normal.
Weil ein Teil der Auer Fanszene das angebliche Konstrukt RB Leipzig aus Gründen fehlender Traditionalität und vermeintlicher Kommerzausrichtung ablehnt, wird der Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.
RB gegen Aue: Duell wird nie existiert haben
Mehr noch aber wird dieses Spiel nicht existiert haben. Denn beide Vereine haben sich darauf verständigt, dass weder Ergebnis noch Torschützen genannt werden.
Warum das Ganze? Drittligist möchte das Übungsspiel unbedingt, um sich adäquat auf das Duell im DFB-Pokal gegen Leipzigs Liga-Kollegen von Borussia Mönchengladbach am 17. August vorbereiten zu können. Nur fürchten sie den Zorn der aufgebrachten Fans, also wird die Partie offiziell nicht ausgetragen.
So kann man das machen. Gleichzeitig wirft dieser Vorgang ein Schlaglicht auf die Verhältnisse bei einigen Klubs aus dem ehemaligen Osten. Ohne die harte Fanszene geht wenig, selbst wenn sportliche Gründe für das Testspiel gegen RB Leipzig sprechen.
Rose zu Ablehnung: "Viele Fans aus dem Erzgebirge"
Immerhin, die Auer Klubführung ist vor dem Unmut der Traditionalisten im Verein nicht ganz eingeknickt wie zuletzt die Führung von Rot-Weiß Erfurt. Geschäftsführer Matthias Heidrich hält mit großer Ausdauer an der Partie fest. Er lehnt eine von Fans geforderte Absage ab, da er den sportlichen Wert des Spiels für die eigene Mannschaft höher einstuft.
Auf Leipziger Seite hatte sich Trainer Marco Rose vergangene Woche zu immer groteskeren Ablehnungen von Spielen gegen RB geäußert. "Wir lassen uns da jetzt nicht mehr aus der Reserve locken", sagte er nach dem 1:0 im Testkick gegen Babelsberg, über den im Vorfeld auch nicht berichtet werden durfte. "Wir nehmen, wie es kommt." Es gäbe viele Mannschaften, die gerne gegen RB spielen würden.
Rose erinnerte an die Heimfahrten seines Co-Trainers Marco Kurth nach Schneeberg im Erzgebirge: "Wenn es dann sechs, sieben, vielleicht auch 100 oder 1000 gibt, die was dagegen haben, dann kann ich nur sagen: Wenn Marco Kurth nach einem Bundesliga- oder Champions-League-Spiel Richtung Erzgebirge fährt, dann ist die Autobahn Richtung Erzgebirge richtig voll. Mit einer Menge Fans aus Chemnitz, mit einer Menge Fans aus Mitteldeutschland und wahrscheinlich sogar mit ein paar Fans aus dem Erzgebirge. Denen wollen wir gerecht werden."