RB gegen Werder Bremen Bahnstreik abgesagt: Trotzdem keine Entwarnung für Fußballfans
Der geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn ist überraschend abgesagt worden. Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stimmten vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt am Main einem Vergleich zu, wie beide Seiten und das Gericht am Samstag mitteilten. "Vor diesem Hintergrund haben wir den Streik bei der DB AG vorerst ausgesetzt", teilte die EVG mit.
SVW riet Fans zu "alternativen Verkehrsmitteln"
Der Warnstreik hätte zu einem zwei Tage langen Stillstand des Fernverkehrs am Montag und Dienstag geführt, auch im Regional- und Güterverkehr hätte wohl kaum ein Zug fahren können. Dies hätte auch die Fans der Sonntagspiele in der Bundesliga betroffen, darunter das Heimspiel von RB Leipzig gegen Werder Bremen, das um 17.30 angepfiffen wird.
Werder Bremen hatte aus diesem Grund seinen Fans für die Rückreise vom Auswärtsspiel bei RB Leipzig alternative Verkehrsmittel nahegelegt. Der Club richtete den Aufruf vor allem an die Anhänger aus dem Umkreis der Hansestadt.
"Die Abreise mit dem Zug aus Leipzig in Richtung Bremen wird aufgrund des Streiks nicht mehr möglich sein, denn es wird auch schon vor 22.00 Uhr Auswirkungen auf den Zugverkehr geben", hatte der Club auf seiner Webseite geschrieben.
Weiter Einschränkungen in nächsten Tagen
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte die Beschäftigten zum Ausstand von Sonntagabend, 22.00 Uhr, bis Dienstagabend, 24.00 Uhr, aufgerufen. Die Bahn entschied, in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einzustellen.
Trotz der Streikabsage warnte die Bahn vor Einschränkungen im Zugangebot in den nächsten Tagen. "Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50 000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen", hieß es. Über das genaue Fahrplanangebot will der bundeseigene Konzern ab Sonntagmittag informieren.
Die EVG betonte, dass der Streikaufruf für einige Bahn-Unternehmen weiterhin gelte. Lediglich der Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn wurde demnach abgesagt. Die EVG verhandelt seit Ende Februar auch mit rund 50 Konkurrenten der Deutschen Bahn über neue Tarifverträge. Aus Sicht der Gewerkschaft kommen die Gespräche mit den meisten dieser Unternehmen nicht entscheidend voran. Bei diesen meist regional agierenden Bahnen drohen also weiterhin Ausfälle.
Einigung im Arbeitsgericht
Die Warnstreik-Ankündigung von Donnerstagmorgen brachte reichlich Bewegung in die Gespräche zwischen EVG und DB. Die Deutsche Bahn versuchte offensiv, den Ausstand noch zu verhindern. Ein Verhandlungsversuch scheiterte aber am Donnerstagabend, am Freitagmittag lief dann ein Ultimatum der EVG für ein neues Angebot seitens der DB ab.
Im nächsten Schritt zog der Konzern vor das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main und stellte einen Eilantrag, um per einstweiliger Verfügung auf Unterlassung den Warnstreik abzuwenden. Die DB bewertete den geplanten Ausstand als "unverhältnismäßig", er schädige Kundinnen und Kunden sowie "unbeteiligte Dritte". Knapp vier Stunden lang wurde am Samstag vor Gericht diskutiert, ehe beide Seiten dem Vergleich zustimmten.