Baumgartner bringt die Wende Doppelschlag in der Schlussphase: RB ringt Freiburg nieder
Es war hart erkämpft und von Matchglück getragen, doch wird sich am Ende der der Saison niemand mehr dran erinnern, wie das 3:1 (1:1) von RB Leipzig gegen den SC Freiburg an diesem Sonntagabend zustande kam. Mit der frühen Führung durch Xavi Simons (6.), dem Nackenschlag-Ausgleich von Merlin Röhl in der sechsten Minute der Nachspielzeit vor der Pause – und einem späten Doppelschlag durch Lois Openda (Foulelfmeter, 78.) sowie Christoph Baumgartner (80.), gerade als der SC dem 2:1 eigentlich näher gewesen war.
Es ging um Anschluss in diesem Duell der Pokalfinalisten von 2022. Für den SC Freiburg an die Europa-League-Plätze, für RB an die Ränge drei und vier. Am Vortag hatte Stuttgart (Rang drei) mit dem 2:1 gegen den BV Borussia Dortmund (Rang vier) vorgelegt.
Xavi zirkelt kunstvoll
Die Sachsen waren anfangs auf einem guten Weg zum vierten Heimsieg in dieser Spielzeit. In der sechsten Minute verlor Freiburgs Lucas Höler im Mittelfeld einen Ball an Xavi Simons; der Niederländer nahm umgehend Speed auf und zirkelte den Ball aus 18 Metern ins lange Eck von Freiburgs Schlussmann Noah Atubolu.
RB hatte die Partie davor und danach fest im Griff. Freiburg stand tief, mit angerührtem Beton in der Fünferkette und fünf weiteren Spielern davor. SC-Spieler kamen für lange Minuten nicht mal in die Nähe der Mittellinie.
Röhl schlängelte sich an fünf Leipzigern vorbei
Es war so schwer, Gassen zu finden. Trotzdem hatte der RB-Kader zwei weitere Großchancen. Eine Benjamin Sesko, der eine Ecke Zentimeter am Pfosten vorbeiköpfte (18.), eine Openda, dessen Schuss mit dem Außenrist Atubolu gerade noch so um seinen Kasten lenkte (23.).
Nichts deutete darauf hin, dass die Leipziger mit einem Remis in die Pause gehen würden. Kam aber so – und das ohne jede Not. Ab der 30. Minute schlichen sich Fehler bei den Gastgebern ein: Fehlpässe, Missverständnisse, Risiko-Pässe. In der Nachspielzeit lag der Ball plötzlich im Leipziger Netz. Der gebürtige Potsdamer Röhl nahm kurz hinter der Mittellinie den Ball auf, schlängelte sich an fünf Leipzigern vorbei und schoss aus gut zehn Metern ins lange Eck (45.+6).
In der zweiten Hälfte wurde die Ausdauer zum entscheidenden Thema. RB war am Mittwoch in der Champions League gegen Roter Stern Belgrad gefordert gewesen (2:1), der Sportclub in der Europa League gegen den TSC Backa Topula (5:0). Es entwickelte sich ein Geduldsspiel: Wer würde eher schlappmachen?
Erlösung per Elfmeter
Zu Beginn sah es so aus, als wäre RB mit den Körnern früher am Ende. Die Fehler und Fehlpässe setzten sich fort, Freiburg näherte sich mit einem Abseitstreffer durch Höler (53.) dem zweiten Tor an. Ihm folgte ein Schuss durch Vincenzo Grifo, den RB-Schlussmann Janis Blaswich zur Ecke parierte (57.).
In der 63. Minute reagierte RB-Coach Marco Rose und brachte drei neue Spieler, darunter Baumgartner, der umgehend für Openda auflegte. Der Belgier war für einen Treffer aber zu überrascht (67.).
Die Partie entschieden am Ende der Videoschiedsrichter – und Baumgartner. Grifo trat Baumgartner im Strafraum auf den Standfuß, der Kölner Keller intervenierte, als Schiedsrichter Patrick Ittrich dem Österreicher Schauspielerei unterstellte. Openda nahm die Last des Elfmeters auf sich und erzielte das 2:1 (78.). Freiburg gab sich umgehend geschlagen, was Baumgartner nur zwei Minuten später zum 3:1-Siegtreffer nutzte.