Forsbergs letzter Auftritt Jahresausklang in Bremen: RB verschenkt den Sieg
RB Leipzig hat im leidenschaftlich geführten Schlagabtausch bei Werder Bremen zwei Punkte eingebüßt und beendet das Fußballjahr mit einem leistungsgerechten 1:1 (0:0). Ein kleiner Dämpfer für den Tabellendritten nach zuvor drei Ligasiegen in Serie.
RB in Bremen: 50. Spiel des Jahres
Die Bedingungen waren so, wie man sich ein Spiel im Dezember am Bremer Osterdeich vorstellt: nasskalt. Über 90 Minuten hinweg fiel aus dem Gegenlicht der markanten, breiten Bremer Flutlichtmasten unablässig feiner Regen auf den Rasen. Verhältnisse, die man im 50. und letzten Pflichtspiel dieses Jahres annehmen wollen muss. Und beide Teams wollten.
Angeführt vom scheidenden Emil Forsberg dominierten die Gäste in der ersten halben Stunde das Spiel. Hellwach schloss Castello Lukeba nach einem gut getretenen Freistoß von David Raum ab und knallte den Ball an den Pfosten (1.). Zwar hob der Linienrichter die Fahne, doch die Aktion zeigte, wieviel Zielstrebigkeit sich Rasenballsport zum Jahresausklang vorgenommen hatte.
Aus dem Spiel heraus hatte RB durch den stets kreativen Xavi Simons erste Gelegenheiten. Der Niederländer kombinierte sich per Doppelpass mit Amadou Haidara durchs Zentrum. Doch sein Schuss geriet zu unplatziert (23.). RB eroberte viele Bälle und wurde nach Ballgewinn von Forsberg und Hereingabe von Lois Openda auf Poulsen gefährlich, der weniger Meter vor Zetterer am Keeper scheiterte (31.).
Bremer Powerplay
Danach aber kam Werder aus dem Nichts. Die Gastgeber zogen ihr Spiel vor allem über die Flügel auf und entblößten dort vor allem auf der Abwehrseite von Raum Leipziger Räume. Lukeba musste Rafael Borrés Kopfball in höchster Not auf der Linie klären (32.). Kurz darauf leistete sich der junge Innenverteidiger einen kapitalen Fehler im Aufbau, doch Borré war wohl zu überrascht, um genauer abzuschließen.
Die 41.000 Bremer Fans honorierten das Powerplay ihres Teams, Sprechchöre trieben die Mannschaft von Trainer Ole Werner an, und immer wieder sprangen die Anhänger auf der Tribüne von ihren Sitzen auf. RB verlor in dieser Phase die Ordnung; Benjamin Henrichs musste nach Steilpass von Justin Njinmah in höchster Not als letzter Mann grätschen (34.).
Nach etwa zehn Minuten hatte sich Leipzig wieder gefangen. Die Spieler und die 800 mitgereisten Fans jubelten, weil Poulsen nach Haidaras Pfostenknaller per Kopf abstaubte (41.). Doch der Däne war mit der rechten Schulter knapp im Abseits.
Openda vergibt mehrfach
Trainer Marco Rose reagierte und brachte zur zweiten Hälfte Mohamed Simakan für Lukeba ins Spiel, um die Abwehr zu stabilisieren. Viele Fans waren noch gar nicht vom Bierholen zurück, als Openda für seine Hartnäckigkeit belohnt wurde, sich nach Forsberg-Pass im Zweikampf durchsetze und im zweiten, dritten Nachstochern gegen Abwehrspieler Christian Groß zum 1:0 traf (47.).
Die attraktive und von beiden Teams offen geführte Partie blieb weiter hochspannend, weil Bremen nicht nachließ und durch Borré aus kurzer Distanz gegen Blaswich (55.) und Duckschs Lattentreffer aus der Distanz (56.) Großchancen hatte. Openda vergab auf der anderen Seite beste Gelegenheiten gegen den starken Zetterer (59., 67.) und verpasste die Vorentscheidung.
Weil die Leipziger zu wenig Druck auf die immer wieder mit Wucht konternden Bremer entwickelten und zu unsortiert waren, konnte sich Njinmah den Ball zurechtlegen und traf mit Links aus 20 Metern zum verdienten Ausgleich (75.).