Ex-Coach der Reserve gastiert in der Wahlheimat "Wie RB, nur weniger Mittel": Ottensen will dritte Kraft in Hamburg werden
Von 2010 bis 2021 war David Bergner als Trainer der Reserve von RB Leipzig aktiv. Jetzt trifft er mit Teutonia Ottensen auf seinen alten Klub und sprach mit dem DFB über das Erstrundenduell, wie auf der Verbandswebseite zu lesen ist.
Favoritenrolle ist klar verteilt
Die Favoritenrolle ist klar verteilt: Der Gastgeber, ausnahmsweise in diesem Fall der Bundesligist, muss die Partie unbedingt gewinnen, Teutonia Ottensen darf befreit aufspielen. Schließlich trennen die Mannschaften drei Ligen Profifußball und rund 500 Millionen Euro Marktwert. "Das lässt sich nicht von der Hand weisen. Wir müssten einen sensationellen Tag erwischen und hoffen, dass RB Leipzig keinen so guten Tag erwischt", so Bergner über das anstehende Spiel (Dienstag, 30. August um 20.45 Uhr). Chancenlos sieht er sein Team aber nicht. "Wir wollen das Spiel nicht nur genießen, sondern auch die eine oder andere Möglichkeit nutzen, die wir bekommen."
Bergner: "Für die Jungs eine super Erfahrung"
Ärgerlich ist für Ottensen, dass alle anderen Möglichkeiten, das Spiel auszutragen, ungenutzt bleiben mussten. Das eigene Stadion war nicht pokaltauglich, in Hamburg wurden alle Gesuche abgelehnt und in Dessau schließlich der Rasen von Unbekannten sabotiert. Bergner gewinnt dem ungewöhnlichen Auswärtsspiel aber etwas Gutes ab. "Für die Jungs ist es eine super Erfahrung, in so einem großen Stadion zu spielen", sagt er. Der "Stadtteilverein" will irgendwann dritte Kraft in der Elbmetropole werden. Im aktuellen Team integriert Bergner 17 neue Spieler und hat auch immer Talente dabei, die es beim HSV oder St. Pauli nicht geschafft haben. "Das erfordert allerdings Zeit - genauso wie damals bei RB Leipzig. Nur eben mit dem Unterschied, dass wir viel weniger finanzielle Mittel haben."
Bergner pendelt zwischen Hamburg und Leipzig
Den Weg von RB hatte er vor Jahren genau verfolgen können. Schon in seiner aktiven Karriere als Spieler hatte er Station in Leipzig gemacht. Der gebürtiger Berliner war zwei mal für insgesamt vier Jahre für den FC Sachsen Leipzig am Ball und kennt daher die Stadt sehr gut. Noch immer wohnt er trotz seines Jobs beim Hamburger Viertligisten in der Messestadt, kickte aber nie für RB.
Karrierestart als Trainer bei RB
Als RB Leipzig gegründet wurde beendete er gerade seine Laufbahn, stieg aber ein Jahr später als Trainer ein. "Das waren meine ersten Berührungspunkte in diesem Beruf, die ich parallel zu meinem Studium gesammelt habe. Wir hatten eine junge, talentierte Mannschaft, die damals in der Landesliga startete", erinnert sich Bergner. Klar war ihm da bereits, dass die Ziele andere sind, als die Regionalliga. In den Anfangsjahren sei viele improvisiert gewesen, weil die Infrastruktur noch wachsen musste. "Aber es war immer der Wille vorhanden, das Bestmögliche für den Verein zu geben. Wir sehen, was dabei herausgekommen ist." Abschied nahm er, als ein Platz bei der U19 von Dynamo Dresden frei wurde. Vergleichbares konnte ihm RB damals nicht bieten. Möglich, dass er in seiner Wahlheimat aber noch auf einen Job in der Zukunft hofft. Erstmal darf er am Dienstag mit seiner Mannschaft vorspielen.