Gelungener Jahresabschluss RB in Bremen: Hart erkämpfter Dreier
Die Serie hält: RB Leipzig hat auch das letzte Spiel dieses Kalenderjahres gewonnen. Beim starken Aufsteiger Werder Bremen feierte das Team von Trainer Marco Rose einen verdienten, aber hart erkämpften 2:1 (1:0)-Auswärtserfolg und kletterte erstmals in dieser Saison auf die Champions-League-Ränge. Das Ergebnis einer rauschhaften Aufholjagd seit dem 1. Oktober. Zumindest über Nacht überholen die Leipziger Union Berlin, den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt und belegen Rang zwei hinter dem FC Bayern München.
Ex-RBler Jung leitet ein
RB begann am Osterdeich griffig und kontrolliert, so wie man vor dieser lautstarken Kulisse im engen Weserstadion auftreten muss. Bremen traute sich vor 41.500 Fans im ausverkauften Stadion – darunter 2000 Leipziger – zunächst kaum etwas zu. Die Gäste überlagerten die linke Seite und näherten sich ballsicher und kombinationsstark dem Tor an. Dominik Szoboszlais Schuss in die Wolken (6.) saß noch nicht, dafür führte gleich der zweite gefährliche Angriff zum Torerfolg.
Der Ex-Leipziger Anthony Jung verlor auf Höhe der Mittellinie den Ball, RB konterte blitzschnell über Emil Forsberg. Der Schwede legte präzise für WM-Teilnehmer André Silva vor, der aus halblinker Position seinen ersten Torschuss zur frühen Führung nutzt (13.). Ein überzeugt und überlegt vorgetragener Traumkonter.
Danach ließen die Leipziger zwei, drei weitere Umschaltmöglichkeiten liegen, etwa als sich Christopher Nkunku beim Passversuch auf den freistehenden Silva abblocken ließ (20.). Angetrieben von den Fans legte Bremen seine anfängliche Zurückhaltung ab und wagte mehr. Willi Orban rettete nach Freistoß und Hereingabe von der linken Seite vor Niclas Füllkrug in höchster Not (22.). Bei einem abgefälschten Ball von Jung (38.) und einem gefährlichen Drehschuss des gebürtigen Leipzigers Leonardo Bittencourt (41.) musste der erneut überzeugende Janis Blaswich eingreifen.
Traumschlenzer ins Eck
Die Sachsen gerieten ein paar Mal heftig unter Druck und war defensiv gegen kämpferische Gastgeber immer stärker gefordert. Zu selten gelangen Entlastungsangriffe wie über Benjamin Henrichs, dessen Hereingabe Nkunku nicht verwerten konnte (29.). Kapitän Willi Orban zog sich einen leichten Cut zu und musste mit Stirnverband weiterspielen.
Zwar begann RB auch in der zweiten Hälfte spielerisch überlegen und hatte durch Szoboszlai eine gute Chance (51.). Doch Bremen entwickelte erneut den nötigen Punch, um zurückzuschlagen. Werder kombinierte sich durch das letzte Drittel von RB und Christian Groß gelang mit einem unhaltbaren Traumschlenzer ins rechte Toreck der Ausgleich (57.).
Extralange Winterpause
Nun war es nach sechs englischen Wochen am Stück eine Frage der Energie, wer diese Partie gewinnen würde. Rose wechselte erstaunlich lange nicht aus, sondern ließ seine Startelf solange auf dem Rasen, bis das 2:1 gefallen war. RB legte tatsächlich noch einmal zu und drängte auf den Sieg. Über Forsberg und Silva kam Ackerer Xaver Schlager an den Ball und gab ihn nicht mehr ab. Mit einem Solo tankte sich der willensstarke Österreicher durch die Werder-Abwehr und vollendete selbst (70.). Das erste Bundesligator des Mittelfeldmotors für RB. Szoboszlai hätte wenig später alles klarmachen können, doch Bremens Tormann Jiri Pavlenka parierte (74.).
So wurde es in der Schlussphase hitzig. Nkunku wurde mehrfach gefoult und Blaswich rettete nach Kopfbällen von Füllkrug gleich zweimal auf der Linie (76., 89.). Doch Leipzig hielt in einer nervenaufreibenden Nachspielzeit mit letzten Kräften willensstark dagegen und geht als Team der Stunde in die extralange Winter- und WM-Pause.