Mehr Geld für mehr Leistung? Welche Rolle RB Leipzig im Millionen-Poker um die TV-Rechte spielt
Im Frühjahr 2024 werden die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga neu ausgeschrieben, für die Profiklubs geht es dann um viele Millionen Euro. Dass die Erlöse von aktuell rund 1,165 Milliarden Euro pro Saison weiter steigen werden, gilt als nahezu ausgeschlossen – die Vereine müssen wohl mit insgesamt weniger zu verteilendem Geld auskommen.
Die Sender DAZN und Sky, aktuell Rechteinhaber der Live-Übertragung, hatten sich bereits positioniert und wünschen sich mehr Offenheit, mehr Nähe zu den Stars und exklusivere Inhalte für ihr Programm.
Wie nun die "Sport Bild" berichtet, sollen die Top-Klubs der Bundesliga um Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig dafür offen sein. Was aber innerhalb der Bundesliga-Gemeinschaft mit ihren 36 Vereinen für Brisanz sorgen könnte.
Bundesliga-TV-Rechte ab 2025: Mehr Geld für Top-Klubs wie RB Leipzig?
Denn Sky und DAZN wollen natürlich vor allem Exklusiv-Inhalte der Top-Klubs haben, um ihre Abo-Verkäufe über die Premium-Marken zu steigern. Und die besagten Klubs wollen dafür ein größeres Stück vom Kuchen abhaben. Sprich: Mehr Geld aus dem nationalen Vermarktungstopf.
Dazu müsste allerdings der komplexe Verteilungsschlüssel der TV-Gelder zugunsten der Top-Vereine mit vielen Fans, bekannten Stars und hoher Social-Media-Reichweite (RB liegt da auf Rang vier der Bundesliga) verändert werden.
Bei den anderen Vereinen wird das sicher nicht gut ankommen. Die "Sport Bild" schreibt, dass RB und Oliver Mintzlaff und Johann Plenge ein Befürworter des Prinzips "Mehr Geld für mehr Leistung" sei, ebenso wie die Bosse des FC Bayern und BVB.
TV-Einnahmen von Sky und DAZN: "Interesse" der Fans künftig stärker gewichtet?
Der Verteilungsschlüssel der nationalen TV-Einnahmen besteht aktuell aus vier Säulen, die beiden mächtigsten sind "Gleichverteilung" und (sportliche) "Leistung". Dazu kommen noch "Nachwuchs" und "Interesse", die zusammen aber nur sieben Prozent der Gesamtsumme ausmachen.
Über einen höheren Wert im Bereich "Interesse" könnten Top-Teams zusätzlich profitieren. Das Geld müsste dann aber an anderer Stelle, zum Beispiel bei der "Gleichverteilung", eingespart werden. Das wird mit Sicherheit für reichlich Diskussionen in der DFL sorgen.