Pokal gegen RB HSV will von eigener DNA nicht abweichen
Derby verloren, Tabellenführung futsch - der Hamburger SV hat nach der Pleite beim Stadtrivalen FC St. Pauli einiges zu verarbeiten. Viel Zeit bleibt nicht. Das DFB-Pokal-Spiel gegen RB Leipzig wartet. Durchaus willkommen.
Viel Zeit zum Hadern blieben Trainer und Mannschaft des Hamburger SV nach der historischen Derby-Niederlage und dem Sturz auf Platz drei in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga nicht. Vielleicht war es nach dem 0:3 beim Stadtrivalen FC St. Pauli der einzige positive Aspekt für den selbst ernannten Aufstiegskandidat, dass er nach einem schmerzhaften Wochenende schon am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) im DFB-Pokal bei Cup-Verteidiger RB Leipzig antreten muss.
"Das kann man schnell abschütteln", nannte Trainer Tim Walter als Vorteil. "Vor allem haben wir dann die Möglichkeit, im Elf-gegen-Elf wieder aufzutreten", fügte er hinzu und spielte auf die berechtigte Rote Karte für Kapitän Sebastian Schonlau (28.) wegen einer Notbremse gegen St. Paulis Etienne Amenyido an. Die wohl entscheidende Szene des Spiels.
HSV-Trainer warnt vor RB
Walter sieht im Duell des HSV mit RB eine große Chance. "Der Pokal ist ein ganz anderer Wettbewerb. Er gibt uns als Club und Mannschaft die Möglichkeit, uns zu präsentieren." Trotz der Rolle als "absoluter Underdog" gegen den Champions-League-Teilnehmer und amtierenden Pokalsieger will sich Walter nicht verstecken.
"Wir wissen um die Qualität, die diese Mannschaft hat. Trotzdem werden wir unsere Chance suchen und von unserer DNA nicht abweichen. Wir wollen unser Gesicht zeigen. Wir wollen zeigen, wofür der HSV steht: Mut, Wille und Geschlossenheit."
Um das zu schaffen darf aus der Formdelle nicht der Beginn einer kleineren Krise werden. Wie schon beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern fehlten auch am Millerntor die spielerische Leichtigkeit und die Dominanz, mit der der HSV sonst seine Gegner erdrückt.
"Wir wissen, was wir diese Saison schon geleistet haben. Wir wissen, was wir für eine Qualität haben und wir lassen uns von so was nicht unterkriegen", gab sich Torwart Daniel Heuer Fernandes kämpferisch. "Wir lassen die Köpfe hoch und wollen auch in Leipzig wieder ein gutes Spiel machen."