DFB-Pokalfinale "Nicht überlegen, aber verdient:" Eberl und Krösche über K.o.-Erfahrung von RB und Eintracht
Im DFB-Pokalfinale treffen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt aufeinander. Markus Krösche, der noch vor zwei Jahren als Vorgänger von Max Eberl aus dem Amt des Sportdirektors bei RB ausschied und dann zu den Adlerträgern ging, erlebte damals nicht mehr, wie Leipzig gegen Borussia Dortmund im Endspiel den Kürzeren zog. Nun sprachen beide im Interview mit dem Kicker (Dienstag) über ihre große Chance.
Eberl stand noch nie im DFB-Pokalfinale
Für Eberl ist es überhaupt erst das erste Finale und wäre es der erste Gewinn eines Titels. Bislang hat er in der Sammlung nur eine Meisterschaft aus Jugendzeiten mit Bayern München stehen. "Ich war mit Gladbach viermal im Halbfinale, daher ist die Vorfreude extrem groß", sagt der Geschäftsführer Sport von RB. Leipzig stand in den vergangenen fünf Jahren vier mal im Finale. An der Entwicklung des Klubs habe auch Markus Krösche einen "großen Anteil", lobte Eberl.
K.o.-Erfahrung auf beiden Seiten
Im direkten Duell erwarten beide, dass die Erfahrung zu einem wichtigen Faktor wird. RB gewann im letzten Jahr gegen den SC Freiburg und holte endlich einen Pokal. Frankfurt holte den Cup wiederum 2018 und konnte in der letzten Saison die Europa League für sich entscheiden.
Krösche sieht in Frankfurt eine "ganz spezielle Herangehensweise des Klubs an diese Spiele". Das hat Eberl auch beobachten können: "Ich habe Frankfurt beim 3:2-Sieg im Pokal-Halbfinale in Stuttgart angeschaut. Sie kommen zurück und ziehen das Ding – nicht überlegen, aber verdient. Das kannst du, wenn du diese Spiele einfach kennst."
Frankfurter Fans sind "routinierter" bei Tickets
Eine große Rolle spielen dabei die Fans. Und in Frankfurt ist man sich sicher, dass die Anhänger der Eintracht das Spiel in Berlin zu einem Heimspiel machen. "Jeder kann sich erinnern, was letztes Jahr in Barcelona passiert ist. Das ist ein wichtiger Faktor", so Krösche. Dass die Hessen "ein Stück weit routinierter im Organisieren von Tickets" sind, weiß auch sein Gegenüber. Auch Eberl erwartet Frankfurt in der Überzahl.
Allerdings zählt am Ende nur, was die 22 Spieler auf dem Platz mit dem Ball veranstalten. Das Vereinsmodell, ob Traditionsklub oder Bundesliganeuling, wird dabei keine Rolle spielen. Da sind sich die beiden Manager einig. Es gelte nur "gute Leistung zu zeigen – egal gegen welchen Gegner."
Thema Fanschal frühzeitig gemeinsam begraben
Dass in den Medien auch die unterschiedlichen Fußballwelten in Leipzig und Frankfurt thematisiert werden, sei "ganz normal, wenn zwei unterschiedliche Ansätze aufeinandertreffen." Für die Verantwortlichen spiele es keine Rolle. Mit einer Ausnahme: Wie im Vorjahr beim Finalgegner SC Freiburg gibt es auch diesmal keinen gemeinsamen Fanschal. Man habe "besprochen, dass wir gemeinsam entscheiden, daraus kein großes Thema zu machen", so Eberl.