Mehrheit im Zweiten Anlauf Warum RB Leipzig für die DFL-Pläne zur Investoren-Öffnung stimmte
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat bei der Mitgliederversammlung am Montag beschlossen, sich für Investoren zu öffnen. Die Abstimmung der 36 Profivereine ermöglicht nun im zweiten Anlauf, dass die Bundesliga erhebliche Geldsummen auf einem neuen Weg in den deutschen Profifußball fließen können.
RB Leipzig stimmte für diesen Entscheid und Geschäftsführer Johann Plenge äußerte sich am Montagabend auf Anfrage von RBlive.
Bei dem Treffen der 36 Profivereine in einem Frankfurter Flughafen-Hotel erzielte ein entsprechender Antrag mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, die im Mai dieses Jahres noch knapp verfehlt wurde. Zehn Vereine stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.
DFL-Investor: RB Leipzig begrüßt positive Entscheidung
RB Leipzig begrüße die "Zwei-Drittel-Mehrheit für eine strategische Vermarktungspartnerschaft auf Liga-Ebene" ausdrücklich. "Unser Ja zu einer strategischen Vermarktungspartnerschaft ist darin begründet, dass mit den Erlösen dringend benötigte Investitionen in die digitale Infrastruktur der DFL, also eine Stärkung des Zentralprodukts der TV-Vermarktung insbesondere im internationalen Bereich, sowie außerdem eine gesteigerte Förderung von Auslandsmaßnahmen der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga vorgenommen werden sollen. Dies ist von maßgeblicher Bedeutung für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga im globalen Kontext", heißt es im Statement von Plenge.
Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs wird nunmehr konkrete Gespräche mit einem potenziellen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der DFL bekundet haben.
Kritik aus dem Fan-Lager für Investorenpläne der DFL
Aus dem Fan-Lager gab es heftige Kritik an der Entscheidung. "Die wohlfeilen Worte der DFL in der Coronapause haben sich endgültig in Luft aufgelöst. Geld steht über allem. Die Einzigartigkeit des deutschen Fußballs wird für ein aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League über Bord geworfen", hieß es in einer Mitteilung des Fan-Bündnisses "Unsere Kurve".
Noch beim Spiel von Borussia Dortmund gegen Leipzig zeigten Anhänger des BVB Plakate gegen diese Entscheidung. Dortmund-Boss und DFL-Aufsichtsrat Hans-Joachim Watzke stand den Fans der Schwarz-Gelben in dieser Frage aber immer entgegen.