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Schlüsselpartie "Die Luft wird dünn": Mit dem Mainz-Spiel beginnt für RB die finale Saisonphase

Von Martin Henkel 31.03.2023, 06:30

Das im Fußball berühmte Blatt Papier erzählt nicht immer die Wahrheit. Auf diesem steht nämlich hinter der Partie zwischen RB Leipzig und Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr), dass der Tabellenfünfte den Tabellenneunten empfängt, acht Punkte trennen die Teams voneinander.

Da könnte man meinen, Favoriten seien die Messestädter. Doch das Gegenteil ist genauso wahr, was der Blick auf die Rückrundentabelle freilegt. In der steht Mainz drei Ränge über den Sachsen, und zwar auf Platz zwei – fünf Zähler hinter Tabellenführer Dortmund und einen vor den Bayern.

Tod oder Gladiolen

Das Team aus Rheinhessen ist deshalb mehr harte Nuss als Heimspiel für die Rasenballsportler, die mit der Partie in eine Phase einsteigen, die der frühere Bayern-Trainer Louis van Gaal mal als die Zeit von „Tod oder Gladiolen“ bezeichnet. Sprich, der Endspurt beginnt, an dessen Ende man entweder etwas gewonnen hat – oder vieles verloren. Das gilt für RB mehr als für Mainz.

Leipzig will in die Champions League, und es ins Pokalfinale zu schaffen, wäre auch nicht schlecht. Ob das erreichbar ist, entscheidet sich am Dienstag kommender Woche im Viertelfinalheimspiel gegen den BVB. Zusätzlich sind noch neun Partien in der Liga zu gehen. RB-Trainer Marco Rose hat dazu bereits am Dienstag nach dem öffentlichen Training Stellung bezogen. „Jetzt ist die Zeit der Entscheidungen, jetzt wird die Luft dünn“, sagte er, meinte damit aber nicht, dass seinem Team gerade die Puste ausgeht, obwohl diesen Schluss das 0:7 gegen Manchester City im Europapokal und das 0:1 gegen den VfL Bochum vor der Länderspielunterbrechung der Liga durchaus zuließ.

Olmo auf der Tribüne

Hinzu kam ja noch der Ausfall des muskelverletzten Toptorjägers Christopher Nkunku und der Trainingsrückstand von Mittelfeldschlüsselspieler Dani Olmo, der sich unter der Woche kurzzeitig in die nächste Verletzung verwandelt zu haben schien. Der 24-Jährige hatte das Training vor dem zweiten Spiel der spanischen Nationalmannschaft abgebrochen und saß beim 0:2 gegen Schottland auf der Tribüne.

Rose gab gestern auf der Pressekonferenz Entwarnung. Dass Olmo die Partie wegließ, sei abgesprochen gewesen, sagte er, „weil Dani sich extrem müde gefühlt hat. Wir wollten nichts riskieren.“ Heißt: „Er ist am Samstag einsatzfähig.“ Der 46-Jährige muss damit in der Offensive nicht noch mehr improvisieren als zuletzt. Alle Nationalspieler sind am Donnerstag wohlbehalten nach Leipzig zurückgekehrt. Damit fehlt vom Stammpersonal nur noch Nkunku, um personell gut gerüstet in die Saisonendphase zu gehen. Den Rest will der Trainer durch Training und viel Reden erreichen.

Rose hat noch einmal umrissen, was er von seinen Spielern in den verbleibenden Duellen erwartet: „Es geht um Gefühl, es geht um Vertrauen, es geht um Konsequenz, um Schärfe und um die kleinen Meter, die man gehen muss. Dafür müssen wir uns sensibilisieren und uns bereit machen.“

Rose: "Christo ist unser bester Schütze"

Ein Sieg gegen Mainz wäre die Voraussetzung, um zusätzlich auch noch einen Flow in Gang zu setzen, der RB in der Hinrunde zwischenzeitlich auf Rang drei getragen hatte, nah an die Tabellenspitze heran. Gelingt RB das, dürfte das vielleicht schon kommendes Wochenende mit der Partie bei Hertha Berlin mögliche Nkunku-Comeback einen zusätzlichen Schub auslösen. „Christo ist unser bester Torschütze“, sagte dazu Rose und erklärte, dass dem Team schon was „abgeht, wenn uns Spieler dieses Kalibers fehlen.“ Umso besser, dass Olmo weitgehend fit ist und der Franzose auf dem besten Weg dahin. „Es ist wichtig“, so Rose, „dass sie uns in dieser Phase zur Verfügung stehen.“

Es läuft deshalb vieles darauf hinaus, dass die Partie gegen Mainz der Schlüssel für die restliche Saison sein kann. Eine Tabelle spricht dafür, dass die Sachsen sie der besseren Wahrscheinlichkeit nach gewinnen. RB ist die zweitbeste Heimmannschaft der Liga, Mainz nur das neuntbeste Auswärtsteam.