RB LeipzigDietmar Hopp: „Ralf Rangnick hatte schon immer seine eigene Wahrheit“
Ralf Rangnick hat die TSG Hoffenheim 2011 nicht im Guten verlassen. Über die Differenzen zu Dietmar Hopp sprach der Sportdirektor zuletzt mit ZEIT Online. Der konterte darauf im Interview mit der Welt.
Ralf Rangnick: Dietmar Hopp mischt sich zu viel ein
Ralf Rangnick ging zunächst einen ähnlichen Weg mit der TSG Hoffenheim, die er mit Unterstützung durch Dietmar Hopp von der Regionalliga bis ins Oberhaus führte. Danach sei aber eine Trennung vom Verein unausweichlich geworden, weil der Mäzen ihm ins Tagesgeschäft habe reinreden wollen. „So etwas habe ich in dieser Form vorher in meiner Laufbahn nie erlebt – und danach auch nie wieder. Zwei Tage vor Weihnachten gaben wir, Herr Hopp, der sportliche Leiter Ernst Tanner und ich, uns die Hand: Luiz Gustavo bleibt bis zum Sommer hier – egal was passiert. Fünf Tage später habe ich vom Berater des Münchner Spielers David Alaba erfahren, dass Luiz Gustavo an die Bayern verkauft wurde“, so Rangnick gegenüber der Zeit.
„Dietrich Mateschitz lässt uns freie Hand“
Ganz so einzigartig war Hopps Verhalten dann aber doch nicht. „Auch bei einigen meiner früheren Stationen gab es Konstellationen, bei denen ein Gerhard Meyer-Vorfelder in Stuttgart oder ein Martin Kind in Hannover Einfluss auf das operative Geschehen hatten.“ Mit seinem neuen Finanzier ist er diesbezüglich aber voll zufrieden. „Er lässt uns freie Hand. Und diese zurückhaltende Art empfinden wir als sehr angenehm.“ Es sei ein Unterschied, dass nicht die Privatperson Dietrich Mateschitz, sondern dessen Konzern Red Bull hinter den Millionen steht, durch die RB Leipzig wohl den Durchmarsch von der Oberliga ins internationale Geschäft schaffen wird.
Dietmar Hoppüber Ex-Trainer Ralf Rangnick
Dietmar Hopp wollte die Aussagen allerdings nicht unkommentiert lassen. Bei der Welt gab er zu Protokoll, wie er zu den Vorwürfen aus Leipzig steht. „Ich erspare es mir, darauf näher einzugehen. Nur so viel: Ralf Rangnick hatte schon immer seine sehr individuelle Sicht der Dinge und seine eigene Wahrheit.“ Seine Version steht der von RB Leipzigs Sportdirektor allerdings auch nicht entgegen: Dem Wechselwunsch von Luiz Gustavo habe Hopp entgegenet, „dass wir nach der Saison noch einmal reden können, wenn wir aus München im Gegenzug einen guten Ersatz für ihn bekommen. Das haben wir schriftlich festgehalten, und auch Ralf Rangnick hat das unterschrieben.“ Nur, dass Gustavo eben nicht erst im Sommer verkauft wurde.