RB LeipzigDoppelpack: Timo Werner schießt RB Leipzig zum Zittersieg gegen Hannover
Durchatmen: RB Leipzig hat den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen Hannover 96 zitterten sich die Leipziger zu einem 3:2 (2:1). Matchwinner war Timo Werner, der seine Torflaute beendete und doppelt traf.
Timo Werner hat mit seinem ersten Doppelpack in dieser Bundesliga-Saison Trainer-Rückkehrer Ralf Rangnick auch den ersten Meisterschaftssieg mit RB Leipzig beschert. Der deutsche Fußball-Nationalspieler erzielte am Samstag beim mühsamen 3:2 (2:1) in der Red Bull Arena gegen Hannover 96 in der 40. und 63. Minute seine ersten beiden Ligatreffer in dieser Spielzeit.
Vor 38.937 Zuschauern hielten die bis dahin ungeschlagenen, aber auch sieglosen Hannoveraner das Spiel durch die Tore von Niclas Füllkrug (13.) und Miiko Albornoz (65.) aber immer offen, nachdem Yussuf Poulsen die Gastgeber nach nur neun Minuten in Führung gebracht hatte.
Wegen drohender Sperre: Augustin durfte nicht mitspielen
Auch wenn er eigentlich alle Spieler für den dringend benötigten ersten Saisonsieg am dritten Spieltag der Liga zur Verfügung hatte, konnte Rangnick nicht seine vermeintliche Wunsch-Elf aufbieten. Er verzichtete auf seinen französischen Torjäger Jean-Kévin Augustin, weil dem Franzosen womöglich eine Sperre durch die FIFA droht, nachdem er nicht zu Länderspielen der U21 Frankreichs gereist war.
Für Augustin durfte der Däne Yussuf Poulsen ran. Und der traf. Einen abgefälschten Schuss von Diego Demme lenkte Poulsen ins Tor, Hannovers Keeper Michael Esser reklamierte eine Abseitsstellung: Der Kopfball-Treffer war aber einwandfrei und RB Leipzig nach einem eher zerfahrenen Start erstmal in Führung. Aber nicht lange.
Wenig Ballbesitz und Fehler im Spielaufbau
Das Team von Trainer André Breitenreiter nutzten nur vier Minuten später die Schwächen der RB-Defensive. Zunächst ließ Ihlas Bebou RB-Kapitän Willi Orban auf der linken Abwehrseite ins Leere Grätschen, die Hereingabe versuchte Stefan Ilsanker zu klären. Unbeholfen legte er den Ball aber mit dem Oberschenkel Füllkrug auf, der ihn volley ins Leipziger Tor drosch. Nicht mal 120 Sekunden später verstolperte Takuma Asano die Führung der Gäste.
Auch danach leisteten sich die Leipziger immer wieder Fehler im Spielaufbau. Mehrfach wechselten sie allein während der ersten Hälfte das System, souverän wirkten sie nicht. Immerhin erarbeiteten sie sich aber mehr Chancen als die Niedersachsen, hatten im gesamten Spiel nur knapp 38 Prozent Ballbesitz.
Allen voran Werner, der auch vor den Augen von Joachim Löws Nationalmannschafts-Co-Trainer Thomas Schneider zweimal das Außennetz traf und einmal knapp verzog, ehe er das erste Saisontor in der Liga bejubeln durfte. An der Mittellinie hatte Poulsen den Ball Asano weggespitzelt und direkt auf Emil Forsberg gepasst. In dessen bester Szene bis dahin legte der Schwede den Ball auf Werner, der diesmal ins Tor traf. Für eine mögliche Vorentscheidung hätte Poulsen sorgen können, zwei Minuten vor der Pause scheiterte er aber an Esser.
Zweiter Assist für Emil Forsberg
Dessen Pendant im Leipziger Tor brillierte nach dem Seitenwechsel. Aus kurzer Distanz kam Hannovers Walace zum Kopfball, mit einem großartigen Reflex bewahrte Gulacsi seine Mannschaft vor dem Ausgleich.
Den RB-Profis bot sich durch die Angriffsversuche der Gäste Platz für ihre blitzschnellen Attacken. Wie nach einer guten Stunde, als Forsberg den Ball erneut Werner vorlegte: Tor Nummer zwei für den Goalgetter. Das musste es doch gewesen sein, dachten viele im Stadion. Falsch: Zwei Minuten später verkürzte Hannovers Albornoz, als Werner in der Defensive zu halbherzig ranging und ansonsten auch kein eigentlicher Defensivmann mithalf. Das Zittern um den ersten Rangnick-Sieg in dieser Liga-Saison hielt bis zum Schluss an.