Drei Treffer in Fünf Minuten RB gelingt Befreiungsschlag in Bochum
In einem lange offenen und umkämpften Spiel befreite sich RB aus der Umklammerung der Bochumer und entschied das Spiel in der zweiten Hälfte binnen fünf Minuten. Und das nach einer Anfangsphase, in der alles für die Gäste schiefging, was schiefgehen konnte.
Bochum/Leipzig/sid/dpa/ukr – RB Leipzig hat seine Aufholjagd Richtung Champions League wieder aufgenommen. Vier Tage vor dem Auftritt in der Königsklasse bei Rekordsieger Real Madrid setzten sich die Sachsen mit einem 4:1 (1:1) beim VfL Bochum durch und blieben dem Tabellenvierten Borussia Dortmund auf den Fersen.
Früher Rückstand nach Gulacsi-Patzer
Der DFB-Pokalsieger geriet durch ein Tor von Maximilian Wittek unter Mithilfe von Keeper Peter Gulasci früh in Rückstand (7.). Dani Olmo gelang der Ausgleich (30.). Der drei Minuten zuvor eingewechselte Lois Openda (68.) mit seinem 17. Saisontreffer, ein Eigentor von Iwan Ordez (71.) sowie Yussuf Poulsen (72.) sicherten den ersten Auswärtssieg des Jahres. Bochum musste die letzten Minuten nach der Roten Karte gegen den eingewechselten Moritz-Broni Kwarteng (86.) wegen groben Foulspiels in Unterzahl bestreiten.
Im Bochumer Tor gab Heimkehrer Andreas Luthe als Vertreter des gelbgesperrten Manuel Riemann sein Comeback. Der 36-Jährige, in der Winterpause vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verpflichtet, stand erstmals seit November 2015 wieder zwischen den Bochumer Pfosten - in der Bundesliga sogar zum ersten Mal seit Oktober 2009. Auch bei RB gab es einen Torwartwechsel: Gulacsi, erst seit einem Monat wieder die Nummer eins, hatte beim 1:2 bei Bayern München mit muskulären Problemen gefehlt.
Glanzparade Luthe: Xavi vergibt Hundertprozentige
Dass er nichts verlernt hatte, bewies Luthe schon in der dritten Minute, als er einen Schuss des allein auf ihn zulaufenden Xavi Simons mit dem Fuß abwehrte. Gulacsi patzte dagegen vier Minuten später, als er nach einem Freistoß von Wittek aus 25 Metern den Ball durch die Hände rutschen ließ. Dann überwand Simons Luthe im zweiten Versuch (14.), doch der Kölner Keller nahm den vermeintlichen Ausgleich wegen Abseits zurück.
Doch die bessere Spielkultur wurde belohnt: Der platzierte Schuss von Olmo nach zuvor schnellem Kombinationsspiel aus 20 Metern in den Torwinkel war auch für Riemann-Ersatz Luthe nicht zu halten – und der VAR hatte diesmal nichts gegen das 1:1. Doch auch nach dem Ausgleich war die Partie lange offen. RB tat sich gegen aggressive und körperliche Bochumer, die hoch pressten, schwer. Auch der Start in die zweite Hälfte war eher zäh. Bis Rose dreifach wechselte und Openda, Poulsen und Eljif Elmas ins Spiel brachte.
Dreifach-Wechsel bringt die Wende
Nach Wiederanpfiff verflachte die Partie weiter, weil sich beide Teams im Spielaufbau zu viele leichte Fehler erlaubten. Mit gleich drei Wechseln in der 65. Minute versuchte RB-Coach Rose das fade Spiel seiner Mannschaft zu beleben. Das erwies sich als kluger Schachzug. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung sorgte Openda für die Führung, als er nach Zuspiel von Amadou Haidara mit einem Flachschuss ins lange Ecke traf.
Dieser Treffer sollte sich als Wendepunkt zugunsten der Leipziger erweisen. Als der auffällige Simons sich mit einem Querpass vor dem Bochumer Tor versuchte, beförderte VfL-Abwehrspieler Ordets den Ball ins eigene Netz. Mit dem 4:1 durch den ebenfalls eingewechselten Poulsen war der Widerstand der Bochumer endgültig gebrochen.