in Leipzig schon 2009 dabei "Keine Tabus in New York": Ex-RB-Scout über Marsch und Rangnick
Benjamin Ehresmann arbeitete zehn Jahre lang im Red-Bull-Netzwerk. Bei Sport1 sprach er über seine Zeit in Leipzig.

Leipzig/msc – Als RB Leipzig im Jahr 2009 gegründet wurde, war Benjamin Ehresmann bereits Teil des Projekts. Er blieb für 10 Jahre in verschiedenen Positionen und wechselte in dieser Zeit auch innerhalb des Red Bull Netzwerks. Gegenüber Sport1 berichtete er in der Sendung Leadertalk über seinen Karriereweg, der zuletzt als Sportdirektor beim belgischen Zweitligisten Beerschot VA endete.
Job bei RB war auch Zufall
Seine erste Anstellung als Videoanalyst bei RB gehörte nicht unbedingt zu seinen Zukunftsplänen. „Wäre ich damals nicht zufällig in Leipzig gewesen, hätte meine Vita ganz anders ausgesehen“, sagt Ehresmann heute. Geschadet hat es ihm freilich nicht bei der Entwicklung seines Berufsprofils.
Besonders geprägt haben ihm die Jahre unter Ralf Rangnick und Jesse Marsch, mit dem er in New York arbeitete. „Jesse war für mich ein Vorzeigebeispiel eines Leaders im absolut positiven Sinne, weil er halt Leute abholt, Leute motivieren kann, extrem darauf achtet, jedem eine Wertschätzung entgegenzubringen“, so der 38-Jährige.
Rangnick und Marsch prägten ihn
Zu seiner Zeit bei den New York Red Bulls hat ihn besonders beeindruckt, dass es keine Tabus bei der Einbeziehung aller Mitarbeitenden gab. „Auch der Zeugwart, die Physios, die Volunteers. Jeder hatte Stimme und Bedeutung. Das hat mich geprägt“, sagt er.
Von Rangnick lernte er vor allem die Leistungsorientierung, die Strukturiertheit. „Ralf ist einer, der Dinge auf den Punkt bringt“, so Ehresmann. „Von ihm konnte ich sehr viel lernen – sowohl inhaltlich als auch in der Art, wie man einen Klub aufbauen kann.“
Beim Scouting zähle freilich auch noch etwas anderes, dort sind auch Soft Skills gefragt. Er war mitverantwortlich für zahlreiche Red-Bull-Transfers, Dominik Szoboszlai brachte er mit 16 Jahren nach Salzburg. „Ein guter Scout braucht ein Gefühl für Menschen. Für Herkunft, für Charakter, für Umfeld. Es geht nicht nur um das, was du auf dem Platz siehst – sondern um das, was du ahnst“, sagt er.