Ex-RB-Sportdirektor Rangnick über Bayern-Transfer: „Kein Pokal, keine Champions League“
Ralf Rangnick hat einige Spieler selbst zu RB Leipzig geholt, die später gewinnbringend verkauft werden konnten. Nun äußerte er sich über die Transferstrategie des FC Bayern München.

Leipzig/msc – Ralf Rangnick, der frühere Trainer, Sportdirektor und Mastermind von RB Leipzig und Red Bull Salzburg und aktueller Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, bleibt medial auch außerhalb seines beruflichen Einzugsbereichs ein Thema.
Rangnick blickt kritisch auf Kane-Transfer
Gerade erst hatte er dem deutschen Zweitligisten Hertha BSC Berlin eine Abfuhr erteilt, da äußerte er sich in einem Interview mit der spanischen Zeitung Sport über die Transferstrategie des FC Bayern München.
„Bayern hätte Harry Kane schon mit 20 Jahren verpflichten müssen. Man muss einen Harry Kane mit 18 oder 20 Jahren verpflichten und ihn dann so lange wie möglich behalten. Das wäre mein Ansatz“, sagt Rangnick über den Stürmer der Münchner.
Man müsse sich eher bemühen, solche Spieler früher zu entdecken. Aber die vielen Millionen für Ablöse und Gehalt sähe man nie wieder, betonte der 66-Jährige. Daran gemessen, habe Kane auch nicht genug gebracht. „Sie haben den Pokal nicht gewonnen. Sie haben die Champions League nicht gewonnen. Wir müssen abwarten und sehen, was in den nächsten zwei Jahren passiert“, sagte er.
Rangnick-Modell brachte immer wieder Millionen
Zu seiner Zeit bei RB Leipzig prägte Rangnick das Modell, das den Sachsen heute noch viele Millionen Euro in die Kassen spült. Unter seiner Führung als Sportdirektor hatte Leipzig stets nur junge – bis auf André Silva, Kevin Kampl und Timo Werner bei seiner Rückkehr war kein Neuzugang älter als 25 Jahre – und entwicklungsfähige Spieler geholt, um sie nach zwei bis drei Jahren mit einem Gewinn weiterzuverkaufen.
Dieser Ansatz funktionierte mittlerweile bei zahlreichen ehemaligen Profis hervorragend: Bereits acht Spieler mit einer Vergangenheit im Kader der Sachsen erlösten mehr als 40 Millionen Euro. Ibrahima Konate, Dayot Upamecano und Timo Werner hatte Rangnick selbst gelockt.