Anspucken, Trittversuche, Beschimpfungen Coltorti über RB-Vergangenheit: "Es war ein richtiger Hass gegen uns zu spüren"
Fabio Coltorti war im Tor von RB Leipzig der Vorgänger von Peter Gulacsi. Vielen Fans ist er vor allem durch sein legendäres Siegtor in der 2. Bundesliga gegen Darmstadt in Erinnerung geblieben, der erste Siegtreffer eines Torhüters in der ersten oder zweiten Liga Deutschlands überhaupt. Der heute 42-Jährige stand von 2012 bis 2018 bei RB unter Vertrag und wurde in der Aufstiegssaison 2015/16 von Gulacsi im Tor verdrängt, nachdem er sich verletzt hatte.
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Im Schweizer Fernsehen blickte der 1-97-Meter-Hühne auf seine Zeit bei den Sachsen zurück. "Der Klub war schon damals in der 4. Liga sehr professionell aufgestellt und organisiert – besser noch als GC in der Schweiz oder Racing Santander in Spanien", vergleicht Coltorti RB mit zwei seiner Ex-Klubs.
Coltorti: Habe RB Leipzig "überhaupt nicht als 'Konstrukt' erlebt
Dass viel Geld von Red Bull nach Leipzig geflossen ist, war für Coltorti nie ein Problem. "Ich habe es aber überhaupt nicht als 'Konstrukt' oder Werbe-Mannschaft erlebt", sagt der Ex-Profi über RB und verweist auf die Werksklubs Bayer 04 Leverkusen und den VfL Wolfsburg.
"Diese Klubs sind ähnliche Projekte, die aber seit Jahrzehnten so laufen und mittlerweile normal sind. Als Kind habe ich nicht geschaut, wer der Sponsor ist, sondern meine Sympathien anhand dessen verteilt, was ich im Fernsehen gesehen habe. Leipzig wird in 10, 20, oder 30 Jahren auch so sein und das Thema wird weniger wichtig."
RB Leipzig benötigte schon in Liga vier Security
RB Leipzig polarisiert heute noch. Wenn auch hauptsächlich bei den Ultra-Szenen der anderen Vereine, weniger bei der Mehrheit der ganz normalen Fans, die sich auf das Sportliche konzentrieren. Früher hat Coltorti den Hass am eigenen Leib gespürt, erinnert sich der achtmalige Schweizer Nationalspieler.
"Wir benötigten sogar schon in der 4. Liga ein Sicherheitsteam, es kam immer wieder zu Handgreiflichkeiten mit den Fans", so Coltorti. "Es war ein richtiger Hass gegen uns zu spüren, sei es durch Anspucken, Trittversuche oder Beschimpfungen."