Frommer kam als Bindeglied Ex-Spieler berichtet: "Kein Zusammenhalt" zwischen Wessis und Ossis zu Beginn bei RB Leipzig
Nico Frommer spielte zwei Jahre für RB Leipzig. Nun berichtete er der Schwäbischen Zeitung von seiner Zeit bei den Sachsen.

Leipzig/msc – Nico Frommer sammelte in seiner aktiven Karriere 28 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart, bevor er im Herbst seiner Laufbahn die Gründungszeit von RB Leipzig mitmachte. Der Schwäbischen Zeitung berichtete er nun von den wilden Anfangsjahren der Sachsen.
Frommer war das Bindeglied zwischen Wessis und Ossis
Im September 2009 stieß er zum frisch gegründeten Projekt, weil die Verantwortlichen noch einen bestimmten Spielertyp suchten. "Den Bossen war aufgefallen, dass ihnen in der Offensive ein erfahrener Akteur mit Konstanz fehlte", so Frommer.
In 42 Spielen für RB erzielte er 19 Tore und zwei Vorlagen. Und er fungierte im Team als Bindeglied zwischen West und Ost. Der damalige Oberliga-Kader habe aus Ex-Profis aus dem Westen und lokalen Größen bestanden, die bereits da waren. "Es gab keinen Teamzusammenhalt", erinnert sich Frommer.
Ralf Rangnick war noch nicht da
Die Stimmung in der Kabine sei sinnbildlich für den Verein gewesen, der mit den Millionen von Red Bull aus Österreich zu Beginn experimentell aufgebaut wurde. Der spätere Vordenker Ralf Rangnick war noch nicht an Bord, aber eins begleitete den Klub schon früh: "Die anderen Mannschaften haben uns natürlich gehasst, weil wir qualitativ komplett überbesetzt für die Oberliga waren."
Zudem waren die vielen westdeutschen Spieler und der Kommerz auch den gegnerischen Mannschaften und ihren Fans ein Dorn im Auge. "Fußballnostalgiker werden immer was gegen den Verein haben, aber viele sind halt offener und gehen den Weg mit. Mich freut einfach die Entwicklung in Leipzig", sagt der 46-Jährige heute.
Frommer drückt VfB Stuttgart die Daumen
Als Ex-Stuttgarter drückt er in DFB-Pokal dem Verein die Daumen, für den er im Fußball-Oberhaus selbst kicken durfte, und für den er als Süddeutscher auch schon zu Kindertagen schwärmte. "Beim Pokalfinale würde ich mich freuen, da Leipzig die vergangenen Jahre dort so abgeliefert hat, wenn der VfB ins Finale kommt. Ich würde es dem Club bei seiner aktuellen Arbeit sehr gönnen."