Halstenberg hört spätestens 2026 auf Zwei Titel für RB Leipzig "sehr realistisch"
Marcel Halstenberg hat bereits das Ende seiner Profikarriere ins Auge gefasst. "Ich werde im September 31, mit maximal 35 ist Schluss", sagte der Abwehrspieler des Bundesligisten RB Leipzig im Sky-Interview.
Den Fortgang seiner Laufbahn hat er bereits in Frage gestellt, als er von Rückschlägen sowohl gesundheitlich als auch geplagt sah. "Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob man wieder in die Heimat geht", so der lange verletzte Profi, der im vergangenen Jahr innerhalb weniger Monate den Tod seiner beiden Eltern verkraften musste. Mit einem Bein war er im vergangenen Sommer schon in Dortmund, hatte "intensive Gespräche", aber der Wechsel platzte. Im Rückblick wäre es für ihn auch schwierig geworden, verletzt in einer neuen Mannschaft anzukommen.
Halstenberg bekam die Unzufriedenheit im Team aus der Zuschauerrolle ab
Zu Saisonbeginn musste er aus der Reha heraus beobachten, wie unter Trainer Jesse Marsch die Mannschaft an Selbstbewusstsein verlor und bis in die untere Tabellenhälfte abstürzte. "Ich habe ja vieles aus der Zuschauerrolle wahrnehmen können. Wir haben viel geredet, saßen oft zusammen und haben diskutiert", so Halstenberg. Von der vielen Kritik, die auf die Mannschaft einprasselte, konnte er sich ausnehmen, da er die gesamte Hinrunde wegen langwierigen Sprunggelenksproblemen verpasste.
Tedesco coacht entspannter als Nagelsmann
Die Unzufriedenheit sei im Team aber so groß gewesen, dass die Entlassung von Jesse Marsch nur folgerichtig war. Warum RB nach der Ära Nagelsmann überhaupt wieder zum reinen Konterfußball überging, findet er "schwierig zu sagen", denn Tedesco zeige nun, dass das Leipziger Team "über die Jahre Stärken im Ballbesitz kreiert habe."Aus seiner Sicht ist das neue Trainerteam, mit dem RB nun mittlerweile 14 Spiele in Folge ungeschlagen ist, die ruhigere Version von Julian Nagelsmann. "Julian war im Detail noch besessener. Er hat mehr gecoacht, beobachtet und kontrolliert bei jedem einzelnen Spieler. Das jetzige Team ist entspannter, gibt dennoch gute Anweisungen und emotional sind sie auch dabei", so Halstenberg.
Double ist für Halstenberg "sehr realistisch"
Das Double aus Europa League und Pokalsieg schätze er "für sehr realistisch ein", sagt Halstenberg in Anbetracht der Stabilität, die sich erarbeitet wurde. Denn die Qualität im Team ist hoch, der Spirit gut und hinzu komme das Matchglück, das in engen Spielen das Momentum auf Leipziger Seite zieht. Als nächstes steht das Duell gegen Union Berlin an (Mittwoch, 20. April um 20.45 Uhr). "Fans, Stadion, der Teamspirit ist enorm. Die Spieler gehen den Weg des Trainers, deswegen spielen sie erfolgreich." Nötig sind dazu noch vier weitere Siege in zwei Wettbewerben.
Ein letzter Traum vor dem Karriereende ist für ihn, nochmal eine WM und eine EM zu spielen. Kontakt zu Bundestrainer Hansi Flick gab es aber seit der Nominierung bei den letzten Länderspielen keinen mehr.